Dialog zwischen EKD und Moskauer Patriarchat wieder aufgenommen

Gespräch mit Metropolit Hilarion am Rande des Dresdner Kirchentages

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider sowie der Auslandsbischof der EKD, Martin Schindehütte sind am Rande des Kirchentages in Dresden mit dem russisch-orthodoxen Metropoliten Hilarion zusammengetroffen, um die Fortsetzung des ökumenischen Dialoges zwischen beiden Kirchen zu besprechen.

Der Dialog zwischen EKD und Russisch-Orthodoxer Kirche (ROK) war auf Leitungsebene nach der Wahl von Margot Käßmann zur Ratsvorsitzenden 2009 ausgesetzt worde. Hilarion erklärte, dass der Patriarch sich nicht mit einer Bischöfin treffen könne. Auf Arbeitsebene bestanden weiterhin Kontakte, weil die ROK die Frauenordination nach wie vor ablehnt. 

Wie die EKD berichtete, sprachen Hilarion und Schindehütte »detailliert« über unterschiedliche Perspektiven des Dialogs. Im Anschluss traf der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Schneider, den »Außenminister« des Moskauer Patriarchats. Schneider dankte für das »offene und fruchtbare Gespräch« und begrüßte die Bildung der gemeinsamen Arbeitsgruppe, die problematischen Fragen klären soll.

Beobachter beschreiben das Treffen als »freundlich« und Schritt zur Normalisierung der zwischenkirchlichen Beziehungen. Auf Wunsch der russisch-orthodoxen Seite gab es auch eine Begegnung mit dem sächsischen Landesbischof Jochen Bohl, der auch stellvertretender Ratsvorsitzender ist.

Hilarion hatte in Dresden auch den Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, getroffen. Dabei verabredeten beide Kirchenvertreter einen intensiveren Dialog. Zudem wollen sie gemeinsam eintreten gegen Säkularismus und Christenverfolgung sowie in bioethischen Fragen. 

epd

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