Jugendweihe https://www.confessio.de/ de Drachinzeit und Phönixzeit https://www.confessio.de/artikel/338 <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'ds_entity_view' --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'layout__onecol' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: x layout--onecol.html.twig x layout--onecol.html.twig * layout.html.twig --> <!-- INVALID FILE NAME SUGGESTIONS: See https://api.drupal.org/api/drupal/core!lib!Drupal!Core!Render!theme.api.php/function/hook_theme_suggestions_alter layout_onecol__node__338 layout_onecol__node_article_rss layout_onecol__node_article layout_onecol__node_rss layout_onecol__node --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <div data-history-node-id="338" class="layout layout--onecol"> <div class="layout__region layout__region--content"> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * 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field--item">Artikel</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node--node-title--article.html.twig * field--default--node--article---custom.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--node-title.html.twig * field--default--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node-title--article.html.twig * field--default--article---custom.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--node-title.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--node-title--article.html.twig * field--node--node-title.html.twig * field--node--article.html.twig * field--node-title.html.twig * field--ds.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-node-title field--type-ds field--label-hidden field--item"><h2> Drachinzeit und Phönixzeit </h2> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--node--field-untertitel--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-untertitel.html.twig * field--default--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--field-untertitel--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-untertitel.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-untertitel--article.html.twig * 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Auf dem Gelände des Kräutersammlers und Agrarwirts Thomas Beutler treffen Menschen allen Alters ein und bringen Picknickkörbe, Kühltaschen und Kuchenplatten mit. Ein großer Brunch wird vorbereitet. Es sind die Familien und engen Freunde von elf Berliner Jungen, die hier die Phönixtage verbrachten, um ihre Kindheit abzuschließen. Mittendrin die Eltern, in freudig gespannter Stimmung. „Es kribbelt ganz schön“, ruft eine Mutter. Wird die Verwandlung vom Kind zum jungen Mann ihrem Sohn anzusehen sein? Wie hat er die vierundzwanzig Stunden überstanden, die er alleine und ohne zu essen im Wald verbrachte?“ So beginnt ein Artikel über das Angebot „Phönixzeit“ für Jungen, das in Potsdam statt Jugendweihe oder Konfirmation angeboten wird. Geschrieben hat den Artikel Stefan Strehler, Autor und Pädagoge, der die Arbeit des Phönixzeit-Teams koordiniert.3<br> </p> <h4>Jugendweihe und Konfirmation</h4> <p> Die Praxis der Jugendweihe wurde und wird oft damit begründet, dass es zu allen Zeiten und in jeder Kultur in diesem Alter Initiationsrituale gegeben habe. Diese Behauptung lässt sich empirisch nicht belegen. Vielmehr leitet sich die Jugendweihe ganz klar von der Konfirmationsfeier her. Sie ist von ihrem Ursprung her eine Konfirmations-Ersatzfeier für atheistische junge Menschen. Die Konfirmation ist auch kein Initiationsritual, sondern dient einzig dem Zweck, dass junge Erwachsene nachträglich ihre Zustimmung zur Taufe geben, wenn sie das religionsmündige Alter erreicht haben. Da sich die Jugendlichen dann im Alter der Pubertät befinden und zudem die Konfirmation in früheren Zeiten mit dem Schulabschluss und dem Eintritt in das Arbeitsleben zusammenfiel, kann die Konfirmation an ein Übergangsritual erinnern.<br> <br> Im Osten Deutschlands gehen die Jugendweihezahlen in den letzten Jahren zurück. Es gibt immer mehr junge Menschen und Familien, die ganz auf eine Feier verzichten. Man verbindet weder mit der Jugendweihe noch mit der Konfirmation noch etwas. Auch ein Ritual wie die Jugendweihe verliert an Sinn, wenn keine Gemeinschaft als Ganzes dahintersteht, die das Ritual trägt und mit Inhalt und Leben füllt. <br> </p> <h4>Sehnsucht nach Verzauberung</h4> <p> Die hohe Religionslosigkeit und die zunehmende Entkirchlichung in Europa hinterlässt ein Vakuum. Menschen hören nicht auf, nach einem höheren Sinn zu fragen und über sich hinauszudenken. Es gibt eine Sehnsucht nach Verzauberung gerade auch zu einer Zeit wie der unsrigen, wo alles rational erklärt wird. Und so breitet sich eine neue Religiosität aus oder zumindest eine Praxis und Suche, die Spuren von Religion enthält. Diese unbestimmte Suche nach etwas, das man mit einer gemeinsam geteilten, selbstverständlichen Religion verloren hat, speist sich aus ganz unterschiedlichen Quellen. Weltweit lässt man sich von Kulturen, Traditionen und Religionen inspirieren. Je exotischer und oft je naturnaher, desto attraktiver sind kulturelle und religiöse Elemente für westliche Sinnsucher. Hinzu kommt viel Kreativität, mit der im weitesten Sinne „spirituelle Praxis“ und Rituale individuell gefüllt und ausgestaltet werden. Von außen und vor allem aus dem Blickwinkel einer traditionellen Religion wirkt dies merkwürdig „selbstgebastelt“. Aber es wird mit großem Ernst von den Praktizierenden vertreten. <br> <br> Dem Beobachter stellt sich die Frage, ob und wie diese selbstgemachten, an Religion erinnernden Versatzstücke den erhofften Halt und Sinn geben können, ohne gewachsene Tradition und ohne eine breite Gemeinschaft, die diese Formen und Inhalte teilt und trägt. Manchmal sind es einzelne junge Familien, die Rituale als Ersatz für zum Beispiel die Taufe oder eine Trauung erfinden. Daneben gibt es Anbieter alternativer religiöser Formen und Rituale, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen. In der Regel sind sie Teile von Netzwerken Gleichgesinnter und bilden sich untereinander über Seminare und „Ausbildungen“ fort, teilen so ihre Vorstellungen und entwickeln sie dann individuell zu eigenen Angeboten weiter. <br> </p> <h4>Visionssuche in Potsdam</h4> <p> Im Raum Potsdam sind in den letzten 15 Jahren zwei sozialpädagogische Angebote für Jungen und Mädchen entstanden, die den Übergang von der Kindheit zum Frausein bzw. Mannsein bewusst für ein halbes Jahr vom Frühling bis zum Herbst begleiten und mit einem Ritual gestalten. Angelehnt ist das Ritual an die sogenannte „Visionssuche“, im Englischen „Vision Quest“, wie sie von indigenen Kulturen aus Nordamerika überliefert ist. <br> <br> Die Potsdamer Angebote verstehen sich ausdrücklich als Alternative zu Konfirmation und Jugendweihe. Für Mädchen bietet der Verein Lebensschule Potsdam e.V. die „Drachinzeit“ an und für Jungen der Verein „Manne e.V.“ die „Phönixzeit“. Beide Vereine sind in Potsdam ansässig. Beide Vereine machen geschlechtsspezifische Angebote für Jugendliche. Beide sind durch ein Netzwerk aus Freunden, Partnerschaften und Gleichgesinnten verbunden. Bei einzelnen Projekten arbeiten sie auch zusammen.<br> </p> <h4>Drachinzeit</h4> <p> Im Jahr 2000 fand nach eigener Auskunft zum ersten Mal eine „Drachinzeit“ für Mädchen statt. Der Name Drachin ist die weibliche Bezeichnung für einen Drachen. Gründerin und bis heute Leiterin des Projektes ist die Sozial-, Natur- und Erlebnispädagogin Kathrin Raunitschka. Neben ihr hat mehrere Jahre Mareike Künicke das Übergangsritual für Mädchen mit geleitet und aufgebaut. Heute stellen sich als Team der Drachinzeit neben diesen beiden 14 weitere Frauen im Alter zwischen 33 und 47 Jahren auf der Website des Angebots vor. Die meisten von ihnen haben eine pädagogische Ausbildung als Sozialpädagogin, Lehrerin oder zumindest die Qualifikation „Wildnispädagogin“. Nachdem das Angebot im Familien- und Freundeskreis ausprobiert und auf Zuspruch gestoßen war, wurde 2004 der Verein „Wildnisschule Potsdam e.V.“ als Träger gegründet, um Drachinzeit auf breitere Füße zu stellen. Inzwischen wurde der Verein in „Lebensschule e.V.“ umbenannt. Das Angebot richtet sich an Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren. Jeweils 8 bis 10 Mädchen werden in einer Gruppe betreut. Man hat mit sehr kleinen Zahlen angefangen. 2000 begann die Drachinzeit mit einem Mädchen und ihrer Familie. 2005 waren es nach eigener Auskunft 4 Mädchen, die an einer Drachinzeit teilnahmen. Heute werden bis zu 40 Mädchen in mehreren Gruppen parallel zwischen Frühjahr und Herbst betreut. Ziel des Angebots ist es, „Mädchen und ihren Familien eine bewusste Begleitung des Übergangs vom Mädchen zur jungen Frau“ anzubieten. <br> Folgende Inhalte möchte der Verein dabei den Mädchen vermitteln: den Übergang und Abschied von der Kindheit markieren und die allmähliche Ablösung von den Eltern unterstützen, den eigene Körper und seine Veränderungen und die damit verbundenen Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen und annehmen, eigene Grenzen erfahren und ausloten, eigene Fähigkeiten und Ressourcen erkennen, Selbständigkeit und die Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen, entwickeln, sich selbst und anderen eine Freundin sein – Kommunikation und den Umgang mit Konflikten üben, den eigenen Weg gehen, eigene Entscheidungen treffen und Verantwortung dafür übernehmen. Der Verein arbeitet vor allem mit „handlungs- und erfahrungsorientierten Methoden, Elementen der rituellen Gestaltung, der Naturerfahrung, der Körper- und Symbolarbeit“. „Wesentlich sind uns die natürlichen Rhythmen und Konsequenzen des gemeinschaftlichen Lebens unter einfachen Bedingungen der Natur“, schreiben die Anbieterinnen auf ihren Internetseiten. „Wir singen, tanzen, spielen, gehen baden, ringen, kochen und essen gemeinsam, sitzen am Feuer und tauschen uns aus…“ <br> </p> <h4>Vorbereitet zum Ritual</h4> <p> Die Drachinzeit beginnt mit einem Infoabend für die interessierten Eltern und Mädchen, an dem die Drachinzeit vorgestellt wird. Die Mädchen wählen eine Frau aus ihrem Umfeld als Patin, die sie in der Drachinzeit und vor allem während der Ritualzeit begleitet. Es folgen ein erster Elternabend und ein Vortreffen für die Mädchen zum Kennenlernen und zum Thema „Meine Familie“. An einem zweiten ganzen Tag geht es um die Themen „Vertrauen und Grenzen“, „Sehnsucht und Sucht“. An einem Wochenende in der Natur beschäftigen sich die Mädchen mit den Themen „Mein eigener Körper“ und „Weiblichkeit“. Vor dem Höhepunkt findet ein zweiter Elternabend und ein Treffen für die Mädchen statt. Beides dient der Vorbereitung der Ritualzeit im Herbst. Die viertägige Ritualzeit ist der Höhepunkt der Drachinzeit. Zu Beginn der Ritualzeit übergeben die Eltern ihre Töchter in die Obhut der Patinnen und Betreuerinnen vom Drachinzeit-Team. Zusammen verbringen die Mädchen mit den Frauen vier Tage in der Natur. Während dieser Zeit wählen sich die Mädchen einen Platz unter freiem Himmel in einem selbst gesuchten Abstand vom Hauptlager, wo sie 24 Stunden von Freitagnachmittag bis Sonnabendnachmittag allein, ohne Nahrung, ohne ablenkende Geräte und selbst ohne Taschenlampe bleiben. In Notfällen ist von den Frauen Hilfe zur Stelle. Nach Ablauf der 24 Stunden bringen die Patinnen je ihrem Mädchen selbst bereitetes Essen. Zurück in der Runde der Frauen wird in einem Feuer und unter Trommeln und Tänzen im Kreis der Frauen ein Gegenstand aus der Kindheit verbrannt und die Mädchen werden in den Kreis der Frauen als „Erwachsene“ aufgenommen. Am Ende der Ritualzeit werden die Mädchen und Patinnen von den Eltern bei einem Picknick empfangen. Empfohlen wird den Familien danach individuell den Übergang des Mädchens zu feiern. Später im Herbst findet ein dritter Elternabend und ein Nachtreffen für die Mädchen und Patinnen statt. Die Kosten betragen zur Zeit 650 Euro. <br> <br> Der Verein Lebensschule e.V. strebt an, das Konzept der Drachinzeit über den Raum Potsdam hinaus in Deutschland zu verbreiten. Dafür können sich interessierte Frauen zu Assistenzen anmelden und bei Drachinzeit mitarbeiten. Außerdem bietet Kathrin Raunitschka über ihr eigenes Angebot „Natur und Ritual“ die Fortbildung dazu an: „Passage – Lehrgang in ini­tiatorischer Prozessgestaltung“. <br> </p> <h4>Phönixzeit für Jungen</h4> <p> Seit 2003 gibt es mit Phönixzeit ein vergleichbares Angebot für Jungen, getragen vom Verein „Manne e.V.“. Gründungsmitglied und Geschäftsführer ist der Sozialpädagoge Eike Schwarz. Auch das Phönixzeit-Team vereint vor allem Männer mit (sozial-)pädagogischer und handwerklicher Ausbildung ebenfalls im Alter zwischen Mitte 30 und Mitte 40. Das Angebot für Jungen wurde nach dem mythischen Vogel Phönix benannt, der am Ende seiner Lebenszeit verbrennt und zu neuem Leben aus der Asche emporsteigt. Die Phönixzeit gleicht im Ablauf und in den Inhalten stark der Drachinzeit, abgestimmt auf Interessen und Bedürfnisse der Jungen zwischen 13 und 15 Jahren. Als Themen werden hier genannt: „Meine Familie und ich (u.a. meine Familie, aus der ich komme, meine Fähigkeiten und Erfahrungen, die sie mir mitgegeben hat); Risikokompetenz und Grenzerfahrungen (u.a. Erfahrungen und Fragen zum Umgang mit Rausch und Ekstase, mit Grenzsituationen, mit Genuss- und Rauschmitteln, Konsum und Sucht); Liebe, Sex &amp; Körper (u.a. Mein Körper und ich, Selbstwert und Selbstliebe, Umgang mit Gefühlen, Fragen zur Sexualität und zum Verliebtsein); Vorbereitung der Phönixtage (u.a. mit Eltern-, Paten- und Jungenrunden)“4. <br> </p> <h4>Naturritual für Stadtkinder</h4> <p> Die Anbieter von Phönixzeit und Drachinzeit haben ein Ritual kreiert, das wohl genau ihren Vorstelllungen und Wünschen von Jugendarbeit entspricht und mit dem sie tatsächlich einen Nerv in ihrem Milieu treffen bei jungen, kreativen, gebildeten, naturverbundenen, spirituell interessierten Familien mit eher linken Wertvorstellungen. <br> Sprache und Reflektion über Ziele und Methoden lassen eine solide sozialpädagogische Schulung und Einflüsse der Erlebnispädagogik erkennen, aber eben auch das Interesse an „Übergangsritualen von Naturvölkern in Afrika und Asien“. Mit diesem Thema hatte sich die Gründerin Raunitschka in ihrer Diplomarbeit beschäftigt. <br> Gefährdet sind die Minderjährigen während der 24 Stunden Einsamkeit in der Natur nicht. Hilfe ist jederzeit in erreichbarer Nähe. Es geht um die Erfahrung von Einsamkeit, Stille und Leere in der freien Natur und um die Konfrontation mit sich selbst in dieser Zeit. Für die Jugendlichen ist das eine Gedulds- und vor allem auch Mutprobe. Bei westlichen Angeboten von „Vision Quest“ für Erwachsene sind vier Tage fastend allein in der Natur mit vorangehenden Ritualeinweihung üblich. Bei indigenen Völkern dauerten diese Fastenzeit oft noch länger und sollte den einsam Fastenden zu Visionen führen, nach denen er nach seiner Rückkehr in seinen Alltag sein Leben ausrichten sollte.<br> Die Übertragung dieses Rituals nordamerikanischer Indianer folgt offenbar einer älteren Tradition romantischer Verklärung in unserer westlichen Gesellschaft. Geträumt wird von einem natürlichen und in gewisser Weise unschuldigem Leben in freier Natur ohne den vermeintlichen Ballast von westlicher Kultur und ohne Entfremdung. Man sehnt sich nach einer tieferen Verbindung mit der Natur, mit unsichtbaren Kräften, mit sich selbst und anderen. Es scheint fast so als verlängerten die Sozialpädagogen mit Drachinzeit und Phönixzeit auch für sich selbst das Indianerspiel aus Kindertagen fortgeführt mit einem erwachsenen Ernst und pädagogischen Idealen. <br> </p> <div> Claudia Knepper </div> <br> 1&nbsp;&nbsp; &nbsp;http://religion.orf.at/stories/2768390/<br> 2&nbsp;&nbsp; &nbsp;Vgl. dazu Confessio 3/2011, 6-9.<br> 3&nbsp;&nbsp; &nbsp;Link abrufbar über http://www.phoenixzeit.de/presse.phtml<br> 4&nbsp;&nbsp; &nbsp;http://www.phoenixzeit.de/inhalte-und-ablaeufe.phtml<br> <p> &nbsp; </p> <p> &nbsp; </p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * 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class="field--label">Tags</div> <ul class="links field--items tags-items"> <li><a href="/schlagwort/jugendweihe" hreflang="de">Jugendweihe</a></li> <li><a href="/schlagwort/konfirmation" hreflang="de">Konfirmation</a></li> <li><a href="/schlagwort/ritualdesign" hreflang="de">Ritualdesign</a></li> <li><a href="/schlagwort/visionssuche" hreflang="de">Visionssuche</a></li> <li><a href="/schlagwort/drachin" hreflang="de">Drachin</a></li> <li><a href="/schlagwort/phoenix" hreflang="de">Phoenix</a></li> <li><a href="/schlagwort/potsdam" hreflang="de">Potsdam</a></li> <li><a href="/schlagwort/schamanismus" hreflang="de">Schamanismus</a></li> <li><a href="/schlagwort/lebensschule-ev" hreflang="de">Lebensschule e.V.</a></li> <li><a href="/schlagwort/manne-ev" hreflang="de">Manne e.V.</a></li> <li><a href="/schlagwort/naturerfahrung" hreflang="de">Naturerfahrung</a></li> <li><a href="/schlagwort/indianer" hreflang="de">Indianer</a></li> </ul> </div> <!-- END OUTPUT from 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Familientradition</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-einleitung--article--rss.html.twig * field--default--node--field-einleitung--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-einleitung.html.twig * field--default--field-einleitung--article--rss.html.twig * field--default--field-einleitung--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-einleitung.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-einleitung--article.html.twig * field--node--field-einleitung.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-einleitung.html.twig * field--text-long.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-einleitung field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Die Jugendweihe ist im Osten Deutschlands nach wie vor sehr populär. Auch mehr als 20 Jahre nach dem Ende der DDR werden für tausende Jungen und Mädchen in der 8. Klasse Jugendweihefeiern organisiert. Dabei sind verschiedene Anbieter unterwegs, um auf dieses gesellschaftliche Bedürfnis zu reagieren. Mit Vertretern des Vereins „Jugendweihe Berlin-Brandenburg“ fand im Rahmen einer Tagung zur Glaubenskommunikation mit Konfessionslosen in Berlin-Spandau im Dezember 2012 eine aufschlussreiche Gesprächsgruppe statt.</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * field--text-with-summary.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p><strong>Kein Atheismus</strong><br> <br> Die erste Überraschung bestand darin, dass einer der beiden Mitglieder des Vereins „Jugendweihe Berlin-Brandenburg“, die sich dem Gespräch und den Fragen der christlichen Teilnehmer stellten, keineswegs zu der vermuteten Gruppe der Konfessionslosen zählte. Statt dessen gehörte er zur katholischen Kirche und hatte sogar selbst in seiner Jugend aufgrund seiner aktiven Kirchenzugehörigkeit die Jugendweihe verweigert. Dass solch ein Mensch inzwischen als Mitorganisator von Jugendweihen auftritt, ist erstaunlich und erklärungsbedürftig. Es wird nur dann wenigstens ansatzweise nachvollziehbar, wenn man den speziellen Charakter des Jugendweihe Berlin-Brandenburg e.V. betrachtet. Dieser versteht sich entschieden nicht als programmatisch auf ein atheistisches Bekenntnis festgelegt, sondern möchte auf einer möglichst breiten und offenen Basis Jugendarbeit betreiben.<br> <br> Als vor einigen Jahren der Dachverband „Jugendweihe Deutschland“ eine inhaltlich-strategische Kooperation mit dem Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) einging, war das für den Mitgliedsverband in Berlin-Brandenburg eine Stunde der Entscheidung. Die dezidiert atheistisch ausgerichtete ideologische Komponente des HVD, die dieser in die Jugendweihen des viel breiter aufgestellten Trägers „Jugendweihe Deutschland“ einbrachte, wollte man bei Jugendweihe Berlin-Brandenburg mehrheitlich nicht mittragen. Die Konsequenz war der Austritt aus dem Dachverband „Jugendweihe Deutschland“. Seitdem ist das besondere Profil der Jugendweihen dieses Anbieters, dass sie kein besonderes Profil haben – kein christliches, aber eben auch kein atheistisches. Sie sind Anbieter für ein Ritual, das als reines Ritual und Feieranlass gewünscht wird, und zwar ohne weitergehende Einbindung oder höhere Bedeutung.<br> <br> <strong>Warum Jugendweihe?</strong><br> <br> Die Gründe, warum so viele Menschen immer noch eine Jugendweihe wollen, obwohl sie nichts Äußeres dazu treibt, werden auf verschiedenen Ebenen gesehen:<br> •Der erste Grund erscheint ebenso banal wie wirksam – damals wie heute: Wenn vor zwei Jahren der große Bruder Jugendweihe hatte und dabei 150 Mark bekommen hat, dann will der kleine Bruder das natürlich auch haben. Für die Jugendlichen ist eine solche pecuniäre Motivation durchaus zugkräftig, zumal sich die potenziell zu erwirtschaftenden Beträge seitdem nicht nur der Inflation angepasst haben. Dazu kommt allgemein der Aspekt der Wertschätzung: Einmal selbst im Mittelpunkt eines großen Festes zu stehen, das familiär hoch priorisiert ist, bedeutet eine Aufwertung, die man sich nicht ohne Not entgehen lässt. Daneben verblasst sogar die Anreise auch ungeliebter Verwandtschaft zur zu vernachlässigenden Nebensache.<br> •Das gilt übrigens auch sehr stark generationenübergreifend: Weil sie selbst eine Jugendweihe erlebt haben, die – staatliche Ideologie hin oder her – doch insgesamt als schönes Fest in Erinnerung geblieben ist, wollen viele Eltern das auch für ihre Kinder in dem jeweiligen Alter. Folglich haben die Eltern die Jugendweihe ihrer Sprösslinge in der Regel schon längst organisiert, bevor sie überhaupt in den gedanklichen Fokus der Kinder gerät.<br> •Ein dritter Aspekt ist in seiner Wirkung auch nicht zu unterschätzen: Man möchte kein Außenseiter sein. Nach wie vor ist es so, dass in sehr vielen Fällen geschlossene Klassenverbände zur Jugendweihe antreten. Es ist nach wie vor allgemein üblich, dass die dafür nötige Koordination in den Schulen im Zusammenhang der Elternabende stattfindet. Nur wird dies eben jetzt (meist) nicht mehr von den Lehrern, sondern mehr oder weniger im Anschluss an die Elternabende von den Eltern selbst organisiert. Wenn dort alle aus der Klasse dabei sind, will man sich nicht ausklinken.<br> <br> <strong>Was geschieht?</strong><br> <br> Der Ablauf einer Jugendweihe, wie er von „Jugendweihe Berlin-Brandenburg“ organisiert wird, besteht ausschließlich aus einer „Feierstunde“ von ca. 90 Minuten Dauer, bei der das Programm einer klaren Dramaturgie folgt. In einer Aufwärmphase gibt es mehrere musikalische und künstlerische Beiträge (Musiker, Schriftsteller, Bands, Breakdance, Streetdance), wobei ein professioneller Moderator die ganze Zeit durch das Programm führt. Nach ca. 40 Minuten folgt dann die Festrede von etwa 10 Minuten Dauer, wobei der Redner (gern werden auch Lokalpolitiker gebeten, sofern sie sich des Wahlkampfes enthalten) in seiner Themenwahl inhaltlich frei ist. Dem schließt sich die eigentliche „Weihe“ an, die faktisch darin besteht, dass die Jugendlichen namentlich aufgerufen werden und vom Festredner mit Händedruck eine Urkunde überreicht bekommen. Darin steht „N.N. hat am X. X. die Jugendweihe erhalten.“ Dazu bekommen die Jugendlichen ein Buchgeschenk (nicht mehr „Weltall-Erde-Mensch“, sondern ein Buch zur Umweltthematik). Es gibt keine weiteren Statements der Jugendlichen, keine Verpflichtungen, keine Zusprache jenseits allgemeiner Aussagen zum Erwachsenwerden und zur kommenden Verantwortung, welche die Redner üblicherweise thematisieren. Allenfalls die Anredeform des Moderators wechselt, indem er vorher von den „Kindern“ sprach und nun die „Jugendlichen“ als „junge Erwachsene“ anspricht. Dieses Event sei vor allem für die Eltern von Bedeutung, die vielfach große emotionale Rührung bekämen, berichten die Veranstalter. Wenn die Jugendlichen mit ihren Urkunden wieder Platz genommen haben, fällt die Anspannung ab. Daran schließt sich nun ein lockerer Programmteil von ca. 40 Minuten an, der als Stimmungsanheizer zur privaten Party in den Familien verstanden werden kann, die in der Regel auf den gemeinsamen Festakt folgt.<br> <br> <strong>Die Teilnehmer </strong><br> <br> Die Jugendweihe ist ein Initiationsritual für alle, die sonst keins bekommen. Zunehmend ist der Anteil von Vietnamesen und Muslimen sowie von russlanddeutschen Spätaussiedlern. Bei diesen Bevölkerungsgruppen läuft die Motivation dazu vermutlich primär über den Klassenverband: Integrationsbereitschaft zeigt sich eben auch darin, die Rituale mitzumachen, die zum Leben in dieser Gesellschaft offenbar dazu gehören. So richtet sich die Teilnehmerzusammensetzung in erster Linie nach dem Schulzuschnitt. Markant ist auch die geografische Verteilung: Die von Jugendweihe Berlin-Brandenburg organisierten Feiern finden allesamt im ehemaligen Ostteil statt. Den Veranstaltern ist dabei größtmögliche Offenheit wichtig. „Bei uns kann jeder mitmachen, egal ob Buddhist oder Pastafari.“ erklären sie in der Gesprächsgruppe.<br> <br> <strong>Vereinstätigkeit</strong><br> <br> Neben den Jugendweihen bietet der Verein einen Katalog mit Veranstaltungen der Jugendarbeit an, wobei die Teilnahme daran aber völlig freigestellt und nicht mit den Jugendweihefeiern verknüpft ist. Es gibt also keine Vorbereitungskurse wie bei anderen Jugendweiheanbietern oder wie beim Konfirmandenunterricht. In der offenen Jugendarbeit werden Themen wie die Freiheitlich-demokratische Grundordnung, Rechte und Pflichten beim Übergang in die Mündigkeit, Berufsorientierung behandelt und z.B. Diskussionsrunden zum Umgang mit Rechtsradikalismus organisiert. Zum Verein selbst gehören ca. 80 Mitglieder. Dessen Nachwuchs rekrutiert sich in der Regel nicht aus den Jugendweiheteilnehmern, weil dies nur ein einmaliges Event ist, aus dem keine weitere Verbindung erwächst, sondern eher aus den Teilnehmern an den Angeboten der Jugendarbeit. Für die Jugendweihen gibt es keinen festen Kundenstamm im eigentlichen Sinn, weil es jedes Jahr neue Kunden sind, die für ihre Kinder diese Veranstaltung wünschen. Für die Feier bezahlen sie 110 €, die zu 80% in die Organisation (Raummiete, Künstlergagen etc.) fließen und von dem Überschuss werden zwei Bürokräfte in der Verwaltung des Vereins bezahlt. Bislang liegen für 2013 bereits 3500 Anmeldungen für Jugendweihefeiern vor. Als gemeinnütziger Verein ist Jugendweihe Berlin-Brandenburg nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet.<br> <br> <strong>Mit Bekenntnis</strong><br> <br> In gewisser Weise ist „Jugendweihe Berlin-Brandenburg“ eine Ausnahme in der Jugendweihelandschaft. Der HVD vertritt ein anderes Konzept. Dessen Jugendweihen enthalten ein atheistisches Bekenntnis. Weil der HVD aber deutlich weniger Teilnehmer an seiner Form der Jugendweihe hat, wird sie in Berlin nur als ein zentrales Event im Friedrichstadtpalast durchgeführt. Etliche andere kleinere Mitgliedsverbände von Jugendweihe Deutschland sind durch die Kooperation mit dem HVD zugrunde gegangen, wird uns berichtet.<br> <br> Das ideologisch gefasste Bekenntnis zum Atheismus ist offenbar doch von einer Mehrheit der Eltern nicht gewünscht. Zugleich halten sie an einem Ritual fest, das durch die Geschichte hochgradig belastet ist. Von der DDR-Führung wurde die Jugendweihe als Kampfinstrument gegen die Kirchen und gegen die Konfirmation bzw. Firmung etabliert und mit massivem Druck und starken Repressionen durchgesetzt. Davon will man sich heute nicht mehr die Feierlaune verderben lassen. Umso mehr bleibt es als Phänomen erstaunlich, dass ein solchermaßen sinnentleertes Ritual dennoch so großen Zuspruch genießt. Konfirmation und Firmung haben ihren tieferen Sinn darin, dass sie das eigene bewusste Ja zur Taufe und zum christlichen Glauben ausdrücken sollen. Selbst die als sozialistische Gegenveranstaltung zur Konfirmation konzipierte Jugendweihe hatte in analoger Weise ihren Bekenntnisinhalt im Gelöbnis zur Treue zum sozialistischen Staat. Auch die Jugendweihe des HVD hat ihr Bekenntnis, wenn auch nicht das des Glaubens an Gott, sondern an den Glauben, dass es keinen Gott gebe. Das lässt sie zur weltanschaulichen Konkurrenz werden, weshalb die Leitlinien des kirchlichen Lebens der VELKD auch eine Unvereinbarkeit von Jugendweihe und Konfirmation feststellen.1 Eine innere Stimmigkeit im Rahmen des jeweiligen weltanschaulichen Konzeptes kann man all diesen Formen unabhängig von deren religiöser Beurteilung aber nicht völlig absprechen.<br> <br> <strong>Inhaltsleer</strong><br> <br> Eine solche innere Logik fehlt den populären Formen der Jugendweihefeierkultur. Sie sind entleerte Hülsen der Tradition, über deren Selbsterhaltungskräfte in einer sich ansonsten wandelnden Gesellschaft man nur staunen kann. Dass der Verein „Jugendweihe Berlin-Brandenburg“ bei seinen Angeboten der offenen Jugendarbeit durchaus inhaltliche Akzente setzen und z.B. zur Identifikation mit der demokratischen Gesellschaft anleiten will, ist lobenswert. Mit den Jugendweihefeiern hat das aber erklärtermaßen nichts zu tun. Hier „erhalten“ die Jugendlichen per Urkunde und Händedruck eine „Weihe“, die quasi im luftleeren Bereich hängt und letztlich auch nichts bedeutet. Zu ihrer Verteidigung führen unsere Gesprächspartner an, dass sie doch nur auf ein gesellschaftliches Bedürfnis reagieren. Die Menschen wollen die Jugendweihe, und sie wollen sie mehrheitlich genau so: unverbindlich, ohne Einbindung, ohne Begleitprogramm, ohne Mitgliedschaft, ohne Bekenntnis.<br> <br> <strong>Fazit</strong><br> <br> Was lässt sich daraus für die kirchliche Arbeit rings um die Konfirmation ableiten? Zunächst zeigt der anhaltende Erfolg der Jugendweihe, dass es ein ungebrochen starkes Bedürfnis nach Ritualbegleitung an bestimmten Punkten der biografischen Entwicklung gibt.<br> <br> Weiterhin kann man daran eindrücklich den stablilisierenden Faktor einer gesellschaftlichen Normalität studieren, den kirchliche Angebote (im Osten Deutschlands) weithin verloren haben.<br> <br> Die weithin als selbstverständlich hingenommene Organisation der Jugendweihefeiern im Zusammenhang schulischer Elternabende regt dazu an, hier Fairniss und Gleichberechtigung walten zu lassen und an dieser Stelle die Konfirmation stärker als bisher zur Sprache zu bringen. Eine analog zur Jugendweiheorganisation durch Eltern vorgetragene offene Einladung zum Konfirmandenunterricht sollte mehr zur Normalität werden.<br> <br> Eine solche unverbindliche leere Hülse kann und will die Konfirmation allerdings nicht sein. Der Anpassung an die Bedürfnisse einer postmodernen Feierkultur sind inhaltliche Grenzen gesetzt. Dies kann sich aber als ein Vorteil erweisen, denn die innere Stimmigkeit eines Rituals ist auf lange Sicht nicht jedem egal.</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * field--node--field-autor.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-autor.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-autor field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Autor</div> <div class="field--item"><a href="/autor/hl" hreflang="de">Harald Lamprecht</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Kategorie</div> <div class="field--item"><a href="/thema/saekularisierung" hreflang="de">Säkularisierung</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--node--field-tags--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-tags.html.twig * field--default--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--field-tags--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-tags.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-tags--article.html.twig x field--node--field-tags.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-tags.html.twig * field--entity-reference.html.twig * field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <div class="field field--name-field-tags field--type-entity-reference field--label-above clearfix"> <div class="field--label">Tags</div> <ul class="links field--items tags-items"> <li><a href="/schlagwort/jugendweihe" hreflang="de">Jugendweihe</a></li> <li><a href="/schlagwort/hvd" hreflang="de">HVD</a></li> <li><a href="/schlagwort/konfirmation" hreflang="de">Konfirmation</a></li> </ul> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'links__node' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * links--node.html.twig x links.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> </div> </div> <!-- END OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> Tue, 23 Apr 2013 14:38:50 +0000 cp 293 at https://www.confessio.de https://www.confessio.de/artikel/293#comments Lebenswendung - wohin? 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Firmung aufgebaut worden -mit Erfolg, wie die Kirchen leider feststellen mussten. Kirchliche Gegenmaßnahmen, die Konfirmation zu verweigern oder zumindest ein Jahr herauszuschieben, wenn eine Jugendweihe erfolgte, vermochten den Gruppendruck zur Jugendweihe nicht aufzuwiegen. Nun ist die DDR vorbei, aber die Jugendweihe nach wie vor fest etabliert und weithin in Ostdeutschland zu einer eigenen Tradition geworden.<br> <br> Ausgehend von Erfurt, inzwischen aber auch in Zwickau und Dresden wird von römisch-katholischer Seite ein neues Modell einer Lebenswendefeier erprobt, die zwischen säkularer Jugendweihe und christlicher Firmung angesiedelt ist. Die Feiern finden in kirchlichen Räumen statt (je nach Wunsch der Elternmehrheit manchmal in der Kirche, manchmal im Gemeinderaum), werden von kirchlichen Organisatoren angeboten, sind aber inhaltlich keine kirchlichen Veranstaltungen. Das Bekenntnis zu Gott steht gerade nicht im Mittelpunkt, sondern eine Betrachtung des bisherigen Lebens. Es geht um das Nachdenken über die eigene Vergangenheit, die Geschichte des Abendlandes, die Herausforderungen der Zukunft. Plüschtiere oder Spielsachen werden symbolisch als Abschied von der Kinderzeit nach vorn gebracht und Lebensweisheiten aus dem Kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry rezitiert.<br> <br> Die Organisatoren dieser Feiern stehen vor einem schwierigen Dilemma. Einerseits verbinden sie mit den Feiern durchaus ein missionarisches Anliegen. Die Hemmschwellen zur Kirche sollen gesenkt und Kontakte geknüpft werden. Positive Erfahrungen in biografisch wichtigen Momenten sollen mit der Kirche als Organisator verknüpft werden. Das Nachdenken über Lebensthemen, die auch in der Kirche bedacht werden, soll Lust auf Mehr machen, soll Fragen des Glaubens wecken, soll für das Christentum interessieren. Andererseits dürfen gerade diese eigentlichen Glaubensfragen in der Veranstaltung am besten gar nicht vorkommen. Um die Zielgruppe zu erreichen, darf es keinesfalls zu fromm werden. Schließlich wollen die Teilnehmer ja gerade kein Bekenntnis zum christlichen Glauben abgeben, keine Taufe oder Konfirmation feiern, sondern nur ein gut gestaltetes Ritual von einem passenden Dienstleister in Anspruch nehmen, der sich professionell in Ritualfragen auskennt. Die Wanderung verläuft auf einem sehr schmalen Grat und es ist fraglich, ob sie gelingen kann, ohne auf der einen oder der anderen Seite abzustürzen. Kommen die christlichen Inhalte zu kurz, so ist die Frage unvermeidlich, warum die Kirche sich hier selbst Konkurrenz macht und eine weitere Alternative zur Konfirmation bzw. Firmung etabliert. Diesen Charakter wird man den Feiern nicht völlig nehmen können. Auch wenn sie eigentlich nur für ungetaufte Jugendliche gedacht waren, wurde in der Praxis davon abgewichen. Zumindest aus Dresden ist bekannt, dass auch getaufte evangelische Jugendliche an der Lebenswendefeier teilnahmen, statt sich konfirmieren zu lassen. Werden hingegen die christlichen Anliegen deutlicher formuliert und die geistliche Prägung unmissverständlich eingebracht, springen möglicherweise die Teilnehmer ab, denn gerade dies wollten sie ja nicht.<br> <br> Insofern bleiben doch mehr Fragen offen. Worin besteht die missionarische Dimension, wenn das Wesen des Christlichen gerade verschwiegen werden muss? Wohin führt die „Lebenswendung“ - so der Titel der Feier in Zwickau? Für Christen ist dieser Begriff mit der „Umkehr“ verknüpft, die Johannes der Täufer predigte und die auch am Beginn der Verkündigung von Jesus stand. Wir brauchen ohne Frage missionarische Phantasie, um Menschen zu erreichen, die dem christlichen Glauben und der Kirche fern stehen. Aber lockt man sie damit, wenn man bildlich gesprochen eine vielleicht besonders schöne, aber leere Brotdose überreicht, in der Hoffnung, dass sie dann nach dem Brot fragen, welches eigentlich dort hinein gehört? Müsste man nicht vielmehr fragen, warum viele Menschen lieber eine leere Brotdose wollen, wenn sie nur billiger zu haben ist? Die Meinungen darüber sind geteilt.<br> &nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * field--node--field-autor.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-autor.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-autor field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Autor</div> <div class="field--item"><a href="/autor/hl" hreflang="de">Harald Lamprecht</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Kategorie</div> <div class="field--item"><a href="/thema/saekularisierung" hreflang="de">Säkularisierung</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--node--field-tags--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-tags.html.twig * field--default--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--field-tags--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-tags.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-tags--article.html.twig x field--node--field-tags.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-tags.html.twig * field--entity-reference.html.twig * field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <div class="field field--name-field-tags field--type-entity-reference field--label-above clearfix"> <div class="field--label">Tags</div> <ul class="links field--items tags-items"> <li><a href="/schlagwort/lebenswendung" hreflang="de">Lebenswendung</a></li> <li><a href="/schlagwort/jugendweihe" hreflang="de">Jugendweihe</a></li> <li><a href="/schlagwort/zwickau" hreflang="de">Zwickau</a></li> <li><a href="/schlagwort/konfirmation" hreflang="de">Konfirmation</a></li> </ul> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'links__node' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * links--node.html.twig x links.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> </div> </div> <!-- END OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> Mon, 01 Oct 2007 13:12:08 +0000 hl 104 at https://www.confessio.de https://www.confessio.de/artikel/104#comments