Religionsmissbrauch: Raucher-Kirche

Wirt will Rauchverbot mit „Kirche der Raucher Gottes“ umgehen

In den Niederlanden will ein Wirt das dort seit 1. Juli geltende Rauchverbot umgehen, indem er kurzerhand seine Kneipe zur „Kirche der Raucher Gottes“ erklärt, in der die Dreifaltigkeit aus „Rauch, Feuer und Asche“ angebetet werde. Die Mitglieder der Religionsgemeinschaft sollten Auseise bekommen, mit denen sie in allen angeschlossenen Gaststätten rauchen dürften. Etliche Lokale hätten sich bereits gemeldet, die sich der „Raucher-Kirche“ anschließen wollen.

Auch in Bayern hatte im Januar ein Wirt eine ähnliche Idee gehabt und die Gründung einer Raucher-Religion verkündet.

Nicht nur Scientologen schielen neidisch auf die großen Freiheiten, welche die Rechtsordnung der religiösen Organisation der Bürger zugesteht. Der Missbrauch einer religiösen Ausdrucksweise zu kommerziellen Interessen ist darum nicht neu. 

In Sachsen wurde kürzlich das Bemühen einer „Kirche der ewigen Ruhe“ bekannt, die Grundstücke zur Errichtung von Friedhöfen kaufen wollte. Diese „Kirche“ ist die Gründung eines Rentners aus Schleswig-Holstein, die keine andere Funktion hat, als Wald- und Wiesengrundstücke zu „Friedhöfen“ zu deklarieren, um auf diesem Wege das geltende Bestattungsrecht zu unterlaufen. Für 250,- € werden dort dann Urnengrabstätten verkauft.

HL 

 

Artikel-URL: https://confessio.de/news/476

Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 4/2008 ab Seite 04