Die Liebe Jesu weitergeben
Am 19. 2. 2004 schrieb die Geschäftsführende Direktorin von Geschenke der Hoffnung e.V. einen ausführlichen Brief mit der Bitte um Berichtigung der Darstellungen auf www.confessio.de. Dem möchte ich in der Weise gern nachkommen, dass die entscheidenden und von ihr freigegebenen Passagen des Briefes hier als Ergänzung bzw. Gegendarstellung publiziert werden.
Das Schreiben gibt einige interessante Erläuterungen zu Hintergründen und Details des Projektes Weihnachten im Schuhkarton wie zum Verein Geschenke der Hoffnung. Zum einen Teil geht es um Korrekturen von Behauptungen, die ich nicht erhoben habe, die aber möglicherweise falsch verstanden werden könnten (etwa als Missbrauch von Spenden für Werbemaßnahmen, oder dass die Annahme des Kartons an die Annahme des Traktates gekoppelt sei). Zum anderen Teil geht es um eine Korrektur meiner starken Gleichsetzung von der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" mit dem Trägerverein "Geschenke der Hoffnung", auf dessen (mir zuvor unbekannten und in der Werbung unterrepräsentierten) weitere Tätigkeitsfelder hingewiesen wird.
In der grundlegenden Argumentation in Bezug auf die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" sehe ich meine Darstellungen durch die Einwände nicht entkräftet.
Harald Lamprecht, April 2004
1. Sie schreiben, dass der Verein „Geschenke der Hoffnung“ zum „gegenwärtigen Zeitpunkt über kein Spendensiegel des DZI“ verfügt, „das den korrekten Umgang mit Spendenmitteln überwacht.“
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass “Geschenke der Hoffnung e.V.“ im Mai 2003 das DZI Siegel erteilt worden ist und der Verein als förderungswürdig anerkannt wurde.
2. Sie schreiben, „Regelmäßige Pressekonferenzen und eine schon fast aufdringliche Versorgung der Medien mit professionell gestaltetem Informationsmaterial zeigen hier ihre Wirkung. Keine der etablierten Hilfsorganisationen kann (oder will) in Werbeaufwand und Medienpräsenz da mithalten.“
„Geschenke der Hoffnung e.V.“ hat bisher nicht eine einzige Pressekonferenz gehalten. Allerdings freuen wir uns, wenn die Sammelstellenleiter des Projektes „Weihnachten im Schuhkarton in Eigeninitiative Pressekonferenzen organisieren und die örtlichen Medien mit Informationen versorgen. Wir halten professionell gestaltetes Informationsmaterial durchaus für legitim und freuen uns, dass die Ausgaben hierfür immer noch in solchen Bereichen liegen, dass das DZI den „Geschenke der Hoffnung e.V.“ für förderungswürdig erachtet.
Da Sie uns in Ihrem Artikel mit etablierten Hilfsorganisationen vergleichen, möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass wir im Gegensatz zu den „etablierten Hilfswerken“ (Diakonie, Brot für die Welt, Caritas) nicht die finanziellen Mittel und das Wohlwollen unserer Spender haben, bundesweit angelegte Kampagnen auf groß flächigen Werbeplakaten und Litfasssäulen zu finanzieren.
Und noch eine Richtigstellung: Die im Internet angebotenen „Fanartikel“ zu „Weihnachten im Schuhkarton“, anhand derer Sie den „Werbeaufwand“ für das Projekt in Frage stellen, und mit den „etablierten Hilfswerken“ vergleichen, werden nicht vom „Geschenke der Hoffnung e.V.“ finanziert und auch nicht aus zweckgebundenen Spenden für das Projekt „Weihnachten im Schuhkarton“. Vielmehr sind wir der ,,Zachäus Dienstleistungs- und Verlags-GmbH“ dankbar, dass Sie diese Artikel finanziert. Es ist völlig irreführend, über die Finanzen der GmbH auf den „Werbeaufwand“ des Vereins zu schließen. Bitte berücksichtigen Sie auch das in der erbetenen Korrektur.
4. Sie schreiben, „Geschenke der Hoffnung e.V.“ sei „im Kern überhaupt kein Hilfswerk, sondern ein evangelikales Missionswerk. Sein Ziel ist nicht die Verbesserung der Lebensverhältnisse in den belieferten Regionen, sondern die Verbreitung des Evangeliums.“
„Geschenke der Hoffnung e.V.“ ist ein christliches Werk ist, das Menschen in Not hilft und das Evangelium weitergibt. „Geschenke der Hoffnung e.V.“ sendet keine Missionare aus, wie es für ein Missionswerk typisch wäre. Ziel ist es, Bedürftige ungeachtet ihres religiösen, sozialen oder kulturellen Hintergrundes effektiv zu unterstützen und Ihnen die Liebe Jesu damit ganz praktisch zu zeigen.
„Weihnachten im Schuhkarton“ ist nur ein Projekt des „Geschenke der Hoffnung e.V.“Es gibt zahlreiche andere Projekte, die der Verbesserung der Lebensverhältnisse Bedürftiger vor Ort dienen. Bitte entnehmen Sie diese dem beigefügten Projektkatalog.
5. Sie schreiben ferner, „Dazu [zur Verbreitung des Evangeliums] wird jedem Päckchen noch ein evangelistisches Traktat beigelegt."
Auch das ist nicht richtig. Bei der Verteilung der Schuhkartons vor Ort wird dem Kind in seiner Landessprache die biblische Geschichte des Schöpfungs- und Erlösungsplanes Gottes, kindgerecht erzählt, in Form eines kleinen Heftchens angeboten. Allerdings nur dort, wo dieses Angebot erlaubt und erwünscht ist. Die Annahme des Schuhkartons ist nicht etwa an die Annahme der Geschichte gebunden. Ebenso wenig ist dies umgekehrt der Fall.
6. Sie behaupten, „die Aktion („Weihnachten im Schuhkarton") habe ihre Wurzeln im amerikanischen evangelikalen Protestantismus fundamentalistischer Prägung". Um diese Behauptung zu fundamentieren, schreiben Sie, dass „Geschenke der Hoffnung e.V." ein „direkter Ableger der „Billy Graham Evangelistic Association" und Lizenznehmer von deren Unterorganisation Samaritans Purse" sei.
Darf ich richtig stellen: Bis Dez. 2002 gab es in Deutschland die Billy Graham Evangelistic Association (BGEA). Diese übernahm mehr und mehr die Betreuung von Hilfsprojekten. Das entsprach jedoch nicht ihrer primären Aufgabe. Um eine Unterscheidung zwischen den Hilfsprojekten und der BGEA zu treffen, wurde ein neuer, unabhängiger Verein gegründet, der sich der BGEA, Samaritan's Purse und anderer Einrichtungen weltweit als Partner in einzelnen Projekten angeschlossen hat. Dieser Verein existiert seit Januar 2002 und trägt den Namen „Geschenke der Hoffnung e.V.".
Die Lizenznahme betrifft das Projekt „Weihnachten im Schubkarton". Sie beinhaltet ein einheitliches Erscheinungsbild der Projektinfomaterialien, eine einheitliche Gruppierung der Schuhkartongeschenke nach Alter und Geschlecht und gemeinsame Grundsätze der Verteilung. Letztere besagen, dass Kinder allein aufgrund ihrer Bedürftigkeit, ungeachtet ihrer Volkszugehörigkeit, Religion oder Kultur ein Geschenk erhalten.
Außerdem möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass Samaritans Purse keine Unterorganisation der Billy Graham Evangelistic Association ist, sondern eine völlig eigenständige Organisation.
Ferner weisen Sie auf Franklin Grahams Äußerung zum Islam hin. Diese unglückliche Äußerung ist in den Medien geradezu ausgeschlachtet worden. Dabei ist es interessant, dass bei all diesem Eifer leider übersehen wird, dass Franklin Graham in zahlreichen islamischen Ländern existenzielle Hilfe geleistet hat und immer wieder eingeladen wird, um weitere existenzielle Hilfe zu leisten. Erst kürzlich bat ihn der Präsident des Sudan, nicht nur Hilfsgüter und Weihnachtsgeschenke an die Bedürftigen seines Landes zu liefern, sondern auch auszuteilen. Es ist weniger die eine Äußerung Franklin Grahams die - wie Sie schreiben - ehrenamtliche Sammler von Weihnachtspäckchen in schlechtes Licht rücken könnte, als vielmehr die wiederholte einseitige Berichterstattung in den Massenmedien, die Verleumdungen und Unterstellungen hervorruft.
6. Entschieden weisen wir Ihren Vorwurf der „irreführenden Werbung“ zurück, die nur die Spender der etablierten Hilfswerke „abfangen will, ohne selbst deren Arbeit zu leisten."
Weder wenden wir uns an Spender „etablierter Hilfswerke“ und fordern sie auf, diese Arbeit nicht mehr zu unterstützten, noch wird der Spender durch die „erbung des Vereins getäuscht oder in die Irre geführt.
„Weihnachten im Schuhkarton“ hat auch nie behauptet, entwicklungspolitische Hilfe zu leisten. Der Spender wird genau darüber informiert, das das Ziel von „Weihnachten im Schubkarton“ ist, einem Not leidenden Kind, eine unvergessliche Freude zu bereiten und Hoffnung zum Leben zu schenken. Dass aufgrund der Schuhkartons immer wieder weitergehende Hilfe in Form von Lebensmitteln, Kleidung oder medizinischer und sozialer Betreuung durch die Verteiler vor Ort geleistet werden kann, ist eine erfreuliche Nebenwirkung.
Daneben betreut „Geschenke der Hoffnung e.V." auch Projekte, die entwicklungspolitische Hilfe leisten. Diese entnehmen Sie bitte dem beigefügten Projektkatalog.
Die Unterscheidung zwischen den unterschiedlichen Auswirkungen unserer Projekte geht deutlich aus unseren Informationsmaterialien hervor. Der Spender kann selbst wählen, wo er sich engagieren möchte
7. Die verschiedenen falschen Rückschlüsse Ihrer Darstellung resultieren u.a. auch aus der nicht richtigen Beurteilung unserer Arbeit. Sie definieren „Geschenke der Hoffnung e.V." allein über sein Projekt „Weihnachten im Schuhkarton". Sie stellen es als reines Missionswerk dar, das keine Hilfe leisten würde.
Wie mehrfach erläutert, ist „Geschenke der Hoffnung e.V.“ ein christliches Hilfswerk. „Wirkliche Hilfe“ in Ihrem Sinne, leisten wir in Form von Kinderspeisungsprogrammen, Waisenkinderhilfe, Medizinischen Projekten, Überlebensmittelpaketen für Familien, Notfallprojekten oder Patenschaften.
Weiteres finden Sie in dem beigefügten Projektkatalog.
Wer also „wirklich“ helfen will, findet auch Möglichkeiten bei dem christlichen Hilfswerk „Geschenke der Hoffnung e.V.“
Wenn man uns fragt, warum wir das tun, sagen wir klar, dass wir damit etwas von der Liebe Jesu weitergeben wollen.
Gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Irmhild Bärend
Geschäftsführende Direktorin