Laizistischer Arbeitskreis in der SPD in Gründung
Atheisten wollen innerhalb der SPD einen „Laizistischen Arbeitskreis“ als Gegengewicht zum bereits bestehenden christlichen und jüdischen Arbeitskreis gründen. Zwölf SPD-Mitglieder trafen sich im Juni zu einem Gründungsvorbereitungstreffen in den Räumen des Humanistischen Verbandes in Nürnberg. Das eigentliche Gründungstreffen ist für den 16. Oktober in Berlin angekündigt.
Der Arbeitskreises versteht sich als die Vertretung der konfessionsfreien, atheistischen, agnostischen und humanistischen Mitglieder der SPD. Bereits diese Aufzählung zeigt, dass dabei ein keineswegs homogenes Milieu im Blick ist. Darüber hinaus werden auch religiöse SPD-Mitglieder eingeladen, falls diese an dem zentralen Ziel der strikten Trennung von Staat und Religion mitwirken möchten. In einem Katalog von 10 Forderungen werden weitere Ziele benannt. Die Kirchen dürften keine Privilegien mehr genießen, religiöse Symbole sollten aus Klassenzimmern, Gerichtssälen und staatlichen Krankenhäusern verschwinden. Religionsunterricht soll abgeschafft und durch Religionskunde bzw. Ethik ersetzt werden. Ebenso sollen die theologischen Fakultäten und kirchliche Verkündigungssendungen im Rundfunk abgeschafft werden.
Geprägt sind die Forderungen von der einseitigen Auslegung der Religionsfreiheit als Freiheit, nicht zu einem religiösen Bekenntnis gezwungen zu werden. Dabei gerät die vom Bundesverfassungsgericht immer wieder betonte positive Religionsfreiheit, nämlich das Recht von Bürgern, ihre Religion auch öffentlich und gemeinschaftlich zu leben, aus dem Blick.