Tichys Einblick
Auf Tichys Einblick (TE) findet man klassisch rechtskonservative Narrative sowie Hetze gegen die Regierungspolitik. Verschwörungserzählungen im engeren Sinn kommen allerdings so gut wie nicht vor. Die Auseinandersetzung mit der Coronakrise ist mitunter relativ reflektiert, es wird versucht, sich auf tatsächliche Fakten zu konzentrieren. Dennoch werden einige Narrative der Querdenker übernommen: Unsere Grundrechte würden abgebaut und das Virus könnte aus dem Labor stammen – allerdings werden diese Behauptungen von TE selten als Fakten dargestellt, sondern eher als Möglichkeiten.
Weitere Themen sind Meinungsfreiheit – es wird propagiert, man dürfe seine Meinung nicht mehr aussprechen – und Gender. Hier positioniert TE sich eher antifeministisch. Gender Mainstreaming richte sich angeblich gegen Männer und diesbezügliche Bestrebungen seitens der Politik hätten nur „machtsoziologische und ideologische Gründe“.
Antisemitismus wird als Problem gesehen und in die Kritik genommen, allerdings wird die Schuld nicht bei sich selbst oder gar bei der deutschen Bevölkerung gesucht. Stattdessen wird der Islam zum Feind gemacht. Antisemitismus sei kein „deutsches Problem“, sondern komme von muslimischer Seite. Auch die Juden nähmen dies angeblich so wahr.
Von anderen „Alternativmedien“ wird TE regelmäßig zitiert.
Neben den zahlreichen Artikeln auf der Internetseite gibt es auch eine gedruckte Version der Zeitung, die seit 2016 monatlich erscheint. Online werden pro Tag mehrere Artikel hochgeladen, von denen dann ein Teil für die gedruckte Zeitung zusammengetragen wird. Eine große Menge der Artikel sind Kolumnen.
Außerdem gibt es eine Talkshow (Tichys Ausblick), die in Kooperation mit tv.berlin ausgestrahlt wird.
Auch ein Podcast existiert, sowie ein Youtubekanal, auf dem die Talkshows und andere Videos zu sehen sind.
Im Shop sind Bücher und Magazine zu erwerben.
Der Netzauftritt listet verschiedene Kategorien auf, von denen einige noch weitere Unterkategorien aufweisen.
- Tichys Einblick
- Kolumnen (insgesamt 19 Stück, nach Titel gelistet)
- Gastbeitrag
- Daili/es/sentials
- Meinungen
- Feuilleton (Tichys Ausblick, Interview, Medien, Bücher, Lebensstil, Glosse)
- Wirtschaft (Geldanlage, Mobilität, Digital)
Gründer von Tichys Einblick, sowie auch Chefredakteur, Herausgeber und Geschäftsführer ist Roland Tichy. Neben ihm werden noch 66 weitere Personen unter „Autoren“ gelistet.
Roland Tichy ist ehemaliger Chefredakteur der Magazine Impulse und Euro sowie der Wirtschaftswoche, gründete aber 2014 mit Tichys Einblick sein eigenes Format.
Neben Werbung auf der Internetseite gibt es auch eine Printversion der Zeitung, die entweder in Form von Einzelexemplaren oder per Abonnement vertrieben wird. Zudem wird im Onlineshop eine große Vielfalt an Büchern verkauft.
Tichys Einblick begreift sich selbst als „liberal-konservatives Meinungsmagazin“, wie der Untertitel auf der Website verrät. Weiterhin heißt es, von unabhängigen Journalisten und Gastautoren würden hier Meinungen zu Fragen der Zeit verfasst – und zwar zu jenen „Fragen, die sonst oft all zu einseitig dargestellt oder unter den Teppich gekehrt werden“.
Über das Selbstverständnis der thematischen Ausrichtung gibt die Facebook-Seite etwas mehr Auskunft: Tichys Einblick sei „eine andere Sicht prominenter Kolumnisten auf aktuelle Ereignisse in Politik und Wirtschaft – dazu Kultur, Filme, Bücher.“
Beim Finanzen Verlag, der die Printausgabe verlegt, heißt es: „Tichys Einblick ist das Magazin für alle, die die Nase voll haben vom bevormundenden Mainstream-Journalismus.“
Zusammenarbeit besteht offenbar mit tv.berlin, dort wird die Talkshow Tichys Ausblick ausgestrahlt. Gäste waren z.B. der CDU-Politiker Hans-Georg-Maaßen oder der Kabarettist und Schauspieler Uwe Steimle.
Die Printausgabe von Tichys Einblick erscheint im Finanzen Verlag.