Al-Azhar-Erklärung zum muslimisch-christlichen Zusammenleben

Im Ergebnis einer Konferenz der bedeutenden Al-Azhar-Universität in Kairo wurde am 5. März 2017 eine Erklärung veröffentlicht, die das Verhältnis von Muslimen und Nichtmuslimen unter dem Begriff der gemeinsamen Staatsbürgerschaft behandelt. Dabei wird betont, dass nur eine vollständige staatliche Gleichberechtigung den Prinzipien der Charta von Medina entspreche. Die Erklärung enthält eine Distanzierung vom Terrorismus und plädiert für einen starken Staat, der die Rechte seiner Bürger schützen kann. Die bestehende Kommunikation mit dem Vatikan, dem Erzbischof von Canterbury und dem ÖRK soll vertieft werden.

Die Erklärung ist ein Schritt in die richtige Richtung und ähnelt in manchen Passagen der Erklärung von Marrakesch vom Januar 2016. Sie teilt auch deren Problem einer Verklärung der Charta von Medina. Dennoch ist die Absicht löblich und ihr Erfolg zu wünschen.

 

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Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 2/2017 ab Seite 21