Bluttransfusion verweigert

Erneuter Todesfall nach verweigerter Bluttransfusion

In Lich (Hessen) ist eine 29jährige junge Mutter aus Wetzlar nach einer Fehlgeburt im Krankenhaus verblutet. Eine ärztlich verordnete Bluttransfusion verweigerte sie, weil die Vorgaben der Wachtturmgesellschaft die Annahme von Bluttransfusionen als Verstoß gegen göttliches Gebot darstellen. Die BILD-Zeitung zitiert in diesem Zusammenhang den Sprecher der Zeugen Jehovas in Deutschland, Werner Rudtke, die biblisch begründete Ablehnung sei eine bindende Gewissensentscheidung und basiere auf einem ‚imperativen Glaubensgebot‘, sich des Blutes zu enthalten, da in Gottes Augen Blut für Leben steht und daher heilig ist. In dieser Kombination ist die Aussage geradezu zynisch. Nirgends ist in den biblischen Texten die Möglichkeit lebensrettender Bluttransfusion im Blick, folglich kann sie auch nicht ausgeschlossen sein. Die Organisation der Zeugen Jehovas missbraucht fehlgedeutete biblische Aussagen als Druckmittel, um die Treue zur Organisation zu prüfen – mit großem Leid für die Beteiligten.

HL / Bild 14. 9. 2008

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Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 5/2008 ab Seite 01