ISKCON im Leipziger Rathaus
Im Rahmen der interkulturellen Wochen fand am 30. September 2009 im Leipziger Rathaus ein „Indischer Abend“ statt. Die Veranstaltung wurde beworben als „Entdeckungsreise zu den Wurzeln der Kultur Indiens mit ihren Künsten und ihrer Philosophie“.
Was in der Veranstaltungswerbung nicht deutlich wurde ist, dass es sich dabei nicht einfach um eine Vorstellung Indiens handelte, sondern um eine Selbstvorstellung und Werbung einer sehr spezifischen Gruppe, der „Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein.“ Diese hat zwar indische Wurzeln und betreibt auch in Indien Tempel, ist im Wesentlichen aber im Westen groß geworden. Gegründet wurde die Gemeinschaft 1966 in New York von Bhaktivedanta Swami Prabhupada, der auch lange nach seinem Tod noch prägender Guru der Gemeinschaft ist und vor allem im Westen missioniert hat. Kastensystem und traditionelle hinduistische Lebensordnung gelten ebenso wie die Verehrung des Gottes Krishna als Heil bringend für die ganze Welt. So sind die meisten Anhänger der inzwischen wieder recht aktiven Leipziger Krishna-Gruppe keine Inder, sondern konvertierte Deutsche. Die öffentliche Kritik im Vorfeld hat die Veranstaltung nicht verhindert.