Bert Hellinger verstorben

Der Begründer einer nach ihm benannten Variante des Familienstellens, Bert Hellinger, ist im Alter von 93 Jahren am 19. September 2019 verstorben.

1925 wurde er als Anton Hellinger geboren und besuchte als Jugendlicher ein Jesuiten-Internat. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde er Mitglied bei den Marianhiller Missionaren. Aus seinem dortigen Ordensnamen Suitbert wurde die bei ihm gebräuchliche Abkürzung Bert. Nach Theologiestudium und Priesterweihe wirkte er als Gemeindepriester und Leiter einer Missionsschule in Südafrika. 1968 kehrte er nach Deutschland zurück und machte eine Ausbildung zum Psychoanalytiker. 1971 trat er aus dem Orden aus und legte sein Priesteramt nieder.  Weitere Ausbildungen in alternativen Formen der Psychotherapie folgten.

Ende der 1990er Jahre wurde seine Variante des Familienstellens in esoterischen Kreisen und weit darüber hinaus sehr populär. Demzufolge gibt es derzeit viele Anbieter, die Familienstellen „nach Hellinger“ im Programm haben, auch wenn es nicht immer als solches ausgewiesen ist.

Von der Fachwelt ist seine Methode stark kritisiert worden. So werden u.a. die fehlende wissenschaftliche Abstützung und sein dogmatisches Eingreifen in die Sitzungen und der „instant“-Charakter der therapeutischen Intervention problematisiert. Im Oktober 1997 hatte sich eine Klientin am Tag nach einer Aufstellung mit Bert Hellinger das Leben genommen, nachdem sie dort öffentlich gedemütigt worden war.

Mehr dazu:
https://www.confessio.de/artikel/1128

http://www.relinfo.ch/2019/10/06/bert-hellinger-gestorben/

 

HL / relinfo.ch

Artikel-URL: https://confessio.de/index.php/news/1273

Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 3/2019 ab Seite 03