Auseinandersetzung mit Sektenstrukturen in buddhistischen Gruppen

Der Rat der Deutschen Buddhistischen Union hat eine Orientierungshilfe zum Thema „Heilsame und unheilsame Strukturen in Gruppen“ herausgegeben. Der Text soll mit einer Reihe von Kontrollfragen dazu helfen, Fehlentwicklungen vereinnahmender Strukturen innerhalb buddhistischer Gruppen zu erkennen, um sich aus ihnen lösen zu können. Anlass für die Publikation des Textes war die Erkenntnis, dass es auch in buddhistischen Gruppen zu übergriffigem Verhalten, zu Personenkult, Kritikunfähigkeit, Gruppenzwang, finanziellen Abhängigkeiten und sozialen Ausbeutungsverhältnissen kommen kann. Die Herausgabe der Orientierungshilfe ist ein Zeichen für wachsendes Problembewusstsein des Rates der DBU in diesem Bereich.

Ein ähnliches Anliegen vertritt der buddhistische Mönch Tenzin Peljor aus Berlin, der im Internet eine Website über „Buddhistische Sekten - Seiten zur Aufklärung und zum Schutz“ betreibt. Zur Motivation erklärt er: „Ich möchte die schützen, die aufgrund von einem naiven Vorschussvertrauen blind in Gruppen hineinstolpern und fasziniert vom Buddhismus, dem Dharma und dessen Wirksamkeit und Wahrheit, in Strukturen hineinrutschen, die sie aus Mangel an Erfahrung, Mangel an Wissen und Information oder inneren Dispositionen nicht als unheilsam erkennen können und sich infolge dessen darin verfangen.“ Die Seite sammelt zahlreiche verschiedene Checklisten zum Erkennen problematischer konfliktträchtiger Strukturen in religiösen Gruppen. Hinzu kommen Texte, die dies auf den buddhistischen Kontext anwenden. Hinweise zum Ausstieg und zur Therapie werden ebenfalls mit Texten aus buddhistischer Sicht ergänzt.

HL / www.dharma.de, buddhistische-sekten.de

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Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 2/2014 ab Seite 03