Islam-Meldungen

Sprachregelung, Orientierungshilfen, offener Brief

Sprachregelung: „Anti-islamische Bewegung“ statt „Islamistischer Terror“

In Großbritannien hat nach einer Mitteilung der „Islamischen Zeitung“ diie Regierung beschlossen, anstatt der Bezeichnung „Islamistischer Terror“ die Ausdrucksweise „anti-islamische Bewegung“ zu gebrauchen. Die Terroristen würden nicht für, sondern gegen den Islam handeln. „Es kann in keiner Weise Sinn des Islam sein, den Terror herbeizusehnen und Morde, Trauer und Elend zu planen. Dies beteuern die Muslime aus England und aus allen anderen Teilen der Welt zu recht“ meinte die britische Innenministerin Jacqui Smith in diesem Zusammenhang. Aus britischen Sicherheitskreisen verlautete, die sprachliche Verbindung von Terrorismus und Islam sei gefährlich, denn sie fördere eine falsche Identifikation. Die neue Sprachregelung soll helfen, die Rekrutierung von Terroristen unter den Muslimen zu bremsen.

HL / Islamische Zeitung 3/2008, www.dailymail.co.uk 17.1.2008

Orientierungshilfe zum Verhältnis von Christen und Muslimen in Westfalen erschienen

Die Evangelische Kirche von Westfalen hat eine neue Orientierungshilfe für das praktische Miteinander von Christen und Muslimen herausgegeben. Sie sucht nach Antworten auf immer wiederkehrende Fragen (Können Christen und Muslime gemeinsam beten? Glauben sie an denselben Gott?) und zeigt in alltäglichen Begegnungsfeldern wie Kindergärten, Krankenhäusern oder Altenheimen, wie beide Religionen in guter Nachbarschaft leben können. Ein „kleiner Begegnungsknigge“ weist auf mögliche Fallen in kulturell unterschiedlichen Verhaltensweisen hin.

Die Broschüre ist bei der Ev. Kirche von Westfalen erhältlich.

Internet: www.ekvw.de Pressestelle: 0521-594254
HL / ekvw.de / GEKE-Newsletter

Dänische Kirchen antworten auf offenen Brief von 138 Muslimen

Mehrere Mitgliedskirchen des dänischen Kirchenrates haben eine Antwort auf den offenen Brief der 138 muslimischen Gelehrten vom Oktober 2007 verfasst und in einer dänischen Tageszeitung publiziert. In ihrer Antwort bezeichnen die Kirchen den Brief der Muslime als wichtigen Schritt im Dialog der beiden Religionen und begrüßen, dass darin Jesus entsprechend der biblischen und nicht der koranischen Sicht dargestellt wird. Ein guter Ausgangspunkt für einen vertieften theologischen Dialog und Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen könnte sich aus dem Liebesgebot gegenüber Gott und dem Nächsten ergeben. Dieses war auch in dem Brief der Muslime als zentral für den Glauben dargestellt worden. Die dänische Antwort betont, dass es aber nicht nur auf Deklarationen, sondern praktische Taten ankomme. Christen und Muslime sollten gemeinsam jeweils in ihren Gebieten für Religionsfreiheit, Frieden und den Respekt für religiöse Minderheiten eintreten. In Dänemark sollen dazu Treffen mit muslimischen Führern organisiert werden. Kopien des Briefes wurden an den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und den Vatikan gesandt.

In dem kürzlich publizierten Dokument „Learning to Exoplore Love Together“ hatte der ÖRK empfohlen, den Brief der 138 muslimischen Intellektuellen in den Kirchen zu besprechen.

HL / WCC-Newsletter 10.4.2008

Artikel-URL: https://confessio.de/index.php/news/443

Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 2/2008 ab Seite 03