Nachrichten aus der Ökumene 2013-1
In Österreich haben fünf freikirchliche Bünde beschlossen, sich zusammenzuschließen, um eine staatliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft zu erlangen. Das österreichische Religionsrecht unterscheidet die Stufen der „eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaft“, den diese Freikirchen derzeit innehaben, von dem Status der „anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft“. Für den Letztgenannten wurde 2011 bei der Novelle des „Bekenntnisgemeinschaftengesetzes“ eine Hürde eingezogen: zwei Promille der österreichischen Bevölkerung (d.h. derzeit ca. 17000 Personen) müssen mindestens dazu gehören, um diesen Status zu erreichen. Davon sind alle diese Freikirchen weit entfernt, weshalb Experten von einem „Anerkennungsstopp“ gesprochen hatten. Aber gemeinsam können sie diese Hürde überwinden. Der Zusammenschluss verbindet die „Freie Christengemeinde-Pfingstgemeinde“, den Bund Bund evangelikaler Gemeinden, den Bund der Baptistengemeinden, die Mennonitische Freikirche und die Elaia-Christengemeinden, die fünf freie Gemeinden vereinen. Gespräche mit weiteren zwei Freikirchen finden derzeit noch statt, die auch ein Interesse an dem Zusammenschluss angemeldet haben. Der Name der dann ca. 20 000 Mitglieder umfassenden neuen Dachorganisation soll „Freikirchen in Österreich“ lauten. Im Österreichischen Rundfunk betonten Vertreter der Freikirchen, dass der Zusammenschluss nicht nur aus juristischen Motiven erfolge, sondern dass es große Übereinstimmungen im Glaubenskern gebe und die Unterschiede lediglich „Nuancen“ betreffen. Die Organisation soll von einem Rat geleitet werden, in dem jeder Mitgliedsbund vertreten ist.
Vineyard-Bewegung will 100 neue Gemeinden gründen
Die charismatisch geprägte Vineyard-Bewegung will in den kommenden acht Jahren 100 neue Gemeinden mit je 100 Mitgliedern gründen, erklärte der Leiter der Bewegung in Berlin, Martin Bühlmann, gegenüber der baptistischen Zeitschrift „Die Gemeinde“. Gegenwärtig gehören 5 Gemeinden in Berlin zur Vineyard-Bewegung. In Berlin sind diese Gemeinden der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg Schlesische-Oberlausitz angeschlossen, seit vor fünf Jahren ein entsprechendes Kooperationsabkommen geschlossen wurde. In anderen Gegenden sie z.B. in Sachsen sind Gemeinden der Vineyard-Bewegung freikirchlich organisiert. Es gibt sogar römisch-katholische Vineyard-Gruppen. Die Bewegung selbst spricht diesbezüglich von drei „Aggregatzuständen“, in denen die Ideen der Vineyard-Bewegung Gestalt nehmen können. Weltweit gibt es 2500 Vineyard-Gemeinden in 86 Ländern. In Deutschland sind es 50, in der Schweiz 25 und in Österreich 5. Hinzu kommen 12 Gemeinden mit Migrationshintergrund, darunter eine türkische Gemeinde in Berlin.