Alpha Youth

Glaubenskurse sind ein gutes und wichtiges Mittel, um Menschen an den christlichen Glauben heranzuführen und mehr Verständnis über das Christentum zu vermitteln. Unter den vielen mögliche Glaubenskursen ist der „Alpha-Kurs“ recht verbreitet und besonders in evangelikal/pietistisch geprägten Bereichen beliebt. In der Ausgabe 2022 der WAS-News (Apologetischer Informationsdienst der Ev.-Luth. Kirche in Bayern, München 2023) haben Bernd Dürholt und PD Dr. Haringke Fugmann den „Alpha Youth“-Kurs genauer analysiert und einer theologischen Bewertung unterzogen.

Nach einer zusammenfassenden Darstellung der Inhalte der 13 Episoden des Kurses werden sowohl evangelikale (Betonung von persönlicher Gottesbeziehung, Glaubensentscheidung) wie auch pfingstlich charismatische (Zungenrede, prophetische Eingebungen) und traditionell-kirchliche Elemente (Taufe als Sakrament) identifiziert. Positiv gewürdigt werden u.a. die unterhaltsame und humorvolle Gestaltung der Videos und die Vielfalt der Antworten von jungen Menschen aus aller Welt. Problematisch gesehen wird u.a. der Umgang mit der Bibel (Steinbruch mit einzelnen Versen ohne Kontextbetrachtung), das Konzept von Prophetie, das die Eigenständigkeit der jüdischen Glaubenszeugnisse ignoriert, die (kontraproduktiven) Behauptungen einer Beweisbarkeit des Glaubens, geschönte Darstellungen des christlichen Lebens und möglicher problematischer Gruppendruck in der Bekehrungsorientierung. Demgegenüber wird betont, dass nach Martin Luther der Glaube keine alleinige Entscheidung des Einzelnen darstellt, sondern eine Gabe des heiligen Geistes ist. Dieser wiederum ist keine Droge oder ein Glüks-Elixier (so Episode 7). Auch die Auslassungen zu Dämonologie in Episode 10 werden problematisiert, denn Christen glauben gerade nicht „an“ den Teufel. Angesichts dieser Probleme raten die Autoren nicht dazu, den Alpha Youth-Kurs „in Gänze in evangelischen Gemeinden oder in der evangelischen Jugendarbeit einzusetzen.