Aufruf zur Gerichtspredigt (2001)

Ivo Saseks Einladung zur Gerichtspredigt (Januar 2001) und Absage: Gerichtsbotschaft kommt schriftlich

Ivo Sasek, der Gründer von Obadja und der "Organischen Christus-Generation" (OCG), versteht sich als Gerichtsprophet und hat im Januar 2001 einen entsprechenden Aufruf "An alle chrisltichen Leiter, Vorsteher und Verkündiger" gesandt:

Bild entfernt.

Bild entfernt.

Es wurden nahezu alle erreichbaren kirchlichen Gemeinden, Werke und Einrichtungen angeschrieben. Die Veranstaltungen kamen aber nicht zustande:

Leitertreffen fällt aus - Gerichtsbotschaft kommt schriftlich

Die von dem schweizer Leiter der Glaubensgemeinschaft „Obadja“, Ivo Sasek, für Juni 2001 mit großem Aufwand geplanten „Leitertreffen“ werden nicht stattfinden. Zahlreiche Einladungen waren in ganz Deutschland an (freie) Gemeinden, Pfarrämter und kirchliche Dienststellen geschickt worden, in denen Ivo Sasek nachdrücklich zum Besuch seiner Veranstaltungen aufgefordert hatte, in denen er eine Gerichtsbotschaft verkündigen wollte, die ihm von Gott auferlegt sei. Allerdings waren die Reaktionen darauf nicht in seinem Sinn.

In einem Brief vom 27. März 2001 klagt er, dass von insgesamt über 12000 Eingeladenen in drei Ländern 11900 kein Interesse an einer Teilnahme gezeigt hätten. „Unter den wenigen Anmeldungen befinden sich aber, laut Augenzeugen, immer noch solche Menschen, die nur kommen möchten, um mit uns zu streiten. Namhafte christliche Zeitschriften wie „Idea Spektrum“, „Topic“, „Die Gemeinde“ haben zusammen mit öffentlichen Medien eine Hetzjagd gegen mich heraufbeschworen. In der Schweiz sind es gerade 8 Personen, die bereit sind, zu kommen.“

Im weiteren schildert Sasek den Inhalt seiner angekündigten Warnbotschaft, die er nun „per Kassette und Schrift“ verbreiten will: „Schwerpunkt dieser Verkündigung bildet die Tatsache, dass die kommenden Gerichte Gottes auch die Gerechten treffen werden, wenn diese sich nicht Gott gemäss von den Ungerechten geschieden haben.“

Nach einer Reihe alttestamentlicher Beispiele heißt es weiter: „Unser organisches Zusammengeleibtsein wird zur Existenzfrage für jeden einzelnen unter uns werden, allermeist aber den geistlichen Leitern. Hört und lest daher die beigelegten Botschaften sorgfältig durch. Erkennt, welch hohen Anspruch das Reich Gottes an uns stellt und glaubt der Botschaft dieses Gerichtsrufes, damit ihr nicht umkommt in der Feuersbrunst Gottes. … Ich bezeuge abermals: Jede unbewältigte Verfehlung wird mit Feuereifer heimgesucht werden. Die Auserwählten werden so lange gezüchtigt und ausgeschmolzen werden, bis sie sich genau an dem Platz befinden, wo sie hingehören. Alles, was sich nicht Gott gemäss organisch leben lässt durch Christus, wird dem Verderben übergeben.“ Wie dieses gottgemäße organische Leben auszusehen hat, beansprucht Ivo Sasek (allein) genau zu wissen.

Es ist deutlich, dass hier eine Radikalisierung stattgefunden hat, der die Beziehung zur übrigen Christenheit wie auch zum Zentrum der christlichen Botschaft, der Annahme der Vergebung durch Christus, verlorenzugehen droht. Die geforderte Trennung von „den Ungerechten“ zeigt starke sektiererische Tendenzen und verkennt die trotz allem Heiligungsbemühen bleibende eigene Sündhaftigkeit.

H. Lamprecht (Confessio 2/2001)

Zu diesem Vorgang vgl. auch:

Artikel-URL: https://confessio.de/artikel/14