Gender Mainstreaming
Es gibt nur wenige Themen, bei denen so kontrovers und emotional aneinander vorbei diskutiert wird, wie bei „Gender Mainstreaming“. Dies hängt zum einen daran, dass der englische Begriff „Gender“ mit sehr unterschiedlichen Assoziationen verbunden wird - je nachdem, in welchem Kontext er verwendet wird. Das hängt zum anderen auch daran, dass mit dem Programm des Gender Mainstreaming zum Teil gegenläufige Zielstellungen im Spagat zwischen Geschlechtssensibilität und Chancengleichheit verknüpft sein können.
Immer mehr ist der Begriff „Gender“ aber in den letzten Jahren und Monaten zum politischen Kampfbegriff geworden. Je nach Position sollen damit entweder verkrustete patriarchale Rollenbilder aufgebrochen oder überzogene ideologische Konstrukte zur Geschlechtsidentität gebrandmarkt werden. Vertreter beider Richtungen berufen sich dabei auf die Bibel.
Die Tagung will versuchen, jenseits aller Polemik die dahinter stehenden Konzepte zu beleuchten. Es soll möglichst genau danach gefragt werden, was die jeweiligen Protagonisten wirklich wollen (und nicht was ihre Gegner unterstellen) und wie sich diese Befunde im Licht biblischer Aussagen darstellen.
Ziel ist ein vertieftes Verständnis der mit dem Begriff verknüpften komplexen Materie und eine Versachlichung der Diskussion, damit dann auch in den Gemeinden sachgerecht über Chancen und Grenzen von „Gender Mainstreaming“ informiert werden kann, ohne lediglich Polemiken zu reproduzieren.
Erweiterte Begegnungstagung
Diese dreizehnte Begegnungstagung schließt an frühere Begegnungen zwischen Mitarbeitern der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und Leitern freier pfingstlich-charismatischer Gemeinden in Sachsen an. Der Teilnehmerkreis ist offen für alle am Thema Interessierten.
Donnerstag, 17. 11. 2016 |
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10:00 |
Andacht, Begrüßung, Einführung |
10:15 |
Was meint „Gender Mainstreming“? Programme, Protagonisten und Projektionen Dr. Harald Lamprecht, Dresden |
12:00 |
Grundsatzpapier zur Gendergerechtigkeit im Lutherischen Weltbund Kathrin Wallrabe, Dresden |
12:30 |
Mittagessen |
14:30 |
Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie: Grundlagen - Ziele - Arbeitsweise Pfrin. Dr. Simone Mantei, Hannover |
16:00 |
Kaffeetrinken |
16:30 |
Gender Mainstreaming - Chance oder Gefahr? Martin Leupold, Ahnatal |
18:15 |
Abendbrot |
19:30 |
Themenorientierte Ist Gott männlich? |
Freitag, 18. 11. 2016 |
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8:00 |
Andacht |
8:15 |
Frühstück |
9:00 |
Und es wahr sehr gut? Biblische Perspektiven zur Schöpfungsordnung Jahn Bayer, Elim Glauchau |
10:30 |
Pause |
11:00 |
Gesellschaftspolitik im Spannungsfeld zwischen „Jedem das Gleiche“ und „Jedem das Seine“ Christian Zacke, Vineyard Dresden |
12:30 |
Mittagessen |
13:30 |
Bibelgespräch in Gruppen: Geschlechterrollen in der Bibel |
14:45 |
Kaffeepause |
15:00 |
Schlussplenum - Auswertung - Tagungsbeobachtung |
16:00 |
Ausblick, weitere Planungen, |
16:30 |
Ende der Tagung |
Jahn Bayer ist Pastor der Elim-Gemeinde in Glauchau
Dr. Harald Lamprecht ist Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und Geschäftsführer des Evangelischen Bundes Sachsen in Dresden
Martin Leupold ist Theologe und Leiter des Weißen Kreuzes in Ahnatal
Pfrin Dr. Simone Mantei ist Leiterin des Studienzentrums der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie in Hannover
Kathrin Wallrabe ist Gleichstellungsbeauftragte der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
Christian Zacke ist Leiter der Vineyard-Gemeinde in Dresden