KVPM-Ausstellung in Leipzig
Wo immer ein bedeutender Kongress für Psychiater stattfindet, fühlen sich Scientologen auf den Plan gerufen, dagegen zu protestieren. Im Hintergrund steht die von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard entwickelte und verbreitete Vorstellung, Psychiater seien Verbrecher und Terroristen. Eine eigene Zweigorganisation, die „Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen die Menschenrechte“ (KVPM) ist damit befasst, diese These in die Öffentlichkeit zu bringen. Dazu werden Ausstellungen organisiert, in denen ein drastisches Negativ-Zerrbild der Psychiatrie gezeichnet wird.
Diesen Ablauf konnte man Ende Juni 2010 in Leipzig beobachten. Während an der Universität ein Weltkongress zum Thema „Seelische Gesundheit im Kindesalter“ abgehalten wurde, hatte die KVPM in der Innenstadt ein ehemaliges Schuhgeschäft gemietet und dort eine Ausstellung eröffnet. Leider hat die Leipziger Volkszeitung nicht die nötige Sorgfalt walten lassen und ohne Entdeckung des Zusammenhanges mit Scientology eine einladende Zeitungsmeldung veröffentlicht. In diesem Fall hatte BILD besser recherchiert.
Die Gründe für den bei Scientology gepflegten aggressiven Psychiatrie-Hass sind nicht schwer zu ermitteln. Im Prinzip handelt es sich um den radikalen Kampf gegen einen unliebsamen Konkurrenten. Scientology tritt mit dem Anspruch auf, Menschen von psychischen Belastungen und mentalen Begrenzungen zu völliger Freiheit zu führen. Psychologisch ausgebildete Ärzte können diese Ansprüche widerlegen. Darum werden sie mit so viel Engagement verfolgt und verunglimpft.
Die Leidtragenden sind die seelisch Kranken und ihre Angehörigen, die durch solche Ausstellungen extrem verunsichert werden können.
Ausführliche Informationen zu dem Thema:
www.ingo-heinemann.de/Psychiatrie.htm