Leipziger Preis an Andreas Heldal-Lund vergeben

Scientology-Kritische Webseite geehrt

Der Menschenrechtspreis des europäisch-amerikanischen Komitees für Menschenrechte und Religionsfreiheit wurde am 18. Mai 2003 in Leipzig an den norwegischen IT-Spezialisten Andreas Heldal-Lund vergeben. 

Heldal-Lund betreibt seit Jahren die wichtigste Scientology-kritische Homepage im Internet „Operation Clambake“ (www.xenu.net). Die Scientology-Organisation versuchte immer wieder, die Präsentation des kritischen Materials im Internet zu verhindern, sei es durch Druck auf die Internetprovider, die Heldal-Lund die Verträge kündigten, sei es durch den Versuch, die Hinweise auf diese Seiten in der Suchmaschine Google löschen zu lassen. Durch internationale heftige Proteste wurde Google veranlasst, die Seiten wieder in den Index aufzunehmen (vgl. Confessio 2/2002). 

In der Begründung der Preisverleihung wird Heldal-Lund zitiert: „Die Menschen sollten frei sein zu glauben, was immer sie wollen, einschließlich Scientology. Was ich gegen die Scientology-Organisation habe ist lediglich 

  • ihr betrügerisches Vorgehen, 
  • ihr Mangel an Mitgefühl für die eigenen Mitglieder (besonders die schwerarbeitenden Staff-Mitglieder), 
  • ihr aggressiver harter Verkauf, 
  • ihre Arroganz, 
  • ihr Angriff auf die Meinungsfreiheit, 
  • ihre Klagefreudigkeit, 
  • die Verfolgung ihrer Kritiker, 
  • ihr fehlendes Mitgefühl für Familien, 
  • ihre grobe Vernachlässigung von Kindern und 
  • ihr Mißbrauch von Kindern.“ 

Im Vorfeld der Veranstaltung hatte die einstige Scientology-Kritikerin Renate Hartwig sich aktiv an der scientologischen Propaganda zur Diskreditierung des Preisträgers beteiligt. Weil Heldal-Lund bekennender Freidenker ist, fühlte sich Frau Hartwig plötzlich berufen, als Hüterin des christlichen Glaubens aufzutreten und Schreiben gegen die Preisverleihung an mehrere Bischöfe zu richten. 

Artikel-URL: https://confessio.de/news/1041

Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 3/2003 ab Seite 02