Kritische Steiner-Ausgabe erscheint
„Was ein Jahrhundert lang für Anthroposophen schwer oder gar nicht vorstellbar war, geschieht nun: Sie beteiligen sich an einer kritischen Edition und Analyse des Werks von Rudolf Steiner (1861–1925), des Stifters der Anthroposophie und des geistigen Vaters ihrer Tochtergründungen in Pädagogik, Medizin und Landwirtschaft.“ Mit diesen Worten weist Anthroposophie-Kenner Helmut Zander in der Neuen Züricher Zeitung auf eine kleine Sensation hin. Der Stuttgarter Verlag Fromann-Holzboog hat in Kooperation mit dem Rudolf-Steiner-Verlag in Basel den ersten Band einer kritischen Auswahlausgabe Steinerscher Schriften vorgelegt.
Insgesamt sechzehn philosophische und theosophisch-anthroposophische Schriften Steiners soll die Ausgabe umfassen. Handwerklich spricht Zander der neuen Ausgabe großes Lob aus: „Alle Bearbeitungen sind offengelegt, und ein Stellenkommentar weist die von Steiner benutzte Literatur nach, übrigens auch dort, wo er Fehler seiner Vorlagen übernommen hat.“ All das war früher in anthroposophischen Werkausgaben vollkommenn unüblich. Zwar blieben Einleitung und Kommentar von Herausgeber Christian Clement noch Steiners Selbstdeutung verhaftet und haben nicht alle neueren Forschungen zur relevanten Geistesgeschichte der Jahrhundertwende aufgenommen. Dennoch bleibt es eine editorische Leistung, die bislang im anthroposophischen Kontext undenkbar erschien.
Insgesamt sechzehn philosophische und theosophisch-anthroposophische Schriften Steiners soll die Ausgabe umfassen. Handwerklich spricht Zander der neuen Ausgabe großes Lob aus: „Alle Bearbeitungen sind offengelegt, und ein Stellenkommentar weist die von Steiner benutzte Literatur nach, übrigens auch dort, wo er Fehler seiner Vorlagen übernommen hat.“ All das war früher in anthroposophischen Werkausgaben vollkommenn unüblich. Zwar blieben Einleitung und Kommentar von Herausgeber Christian Clement noch Steiners Selbstdeutung verhaftet und haben nicht alle neueren Forschungen zur relevanten Geistesgeschichte der Jahrhundertwende aufgenommen. Dennoch bleibt es eine editorische Leistung, die bislang im anthroposophischen Kontext undenkbar erschien.
HL / www.nzz.ch
Artikel-URL: https://confessio.de/news/782
20. Dez. 2013
Dieser Beitrag ist erschienen in
Confessio 4/2013
ab Seite 08