Mehr Adventisten als Juden

Ergebnisse der vatikanischen Erhebungen von Ende 2008

Rom/Basel, 26.08.2009/APD   Die Zahl der Muslime ist nach Angaben des Vatikans weltweit höher als die der Katholiken. Ende 2008 gab es weltweit 1,280 Milliarden Muslime und 1,165 Milliarden Katholiken. Das berichtete der Leiter des Zentralbüros für Statistik der römisch-katholischen Kirche, Vittorio Formenti, der italienischen Tageszeitung „Il Tempo“. Er stützte sich auf die aktuellsten vatikanischen Erhebungen von Ende 2008. Die Zahl der Christen weltweit beziffert „Il Tempo“ auf 2,145 Milliarden. Bei der Zahl der Muslime unterscheidet das Blatt nicht zwischen Sunniten, Schiiten oder anderen Glaubensrichtungen. Formenti wies zugleich darauf hin, dass die Zahl der Muslime nur ein Näherungswert sei. Dieser werde mithilfe der Geburtenrate in islamischen Ländern geschätzt. Man gehe davon aus, dass jemand, der in einem islamischen Land geboren werde, Muslim sei.

Formenti leitet das Statistikbüro des Vatikans mit sechs Mitarbeitern. Seine Behörde ist in der Sektion 1 für Allgemeine Angelegenheiten im vatikanischen Staatssekretariat unterbebracht. Die Sektion erstellt jedes Jahr das „Annuario Pontificio“ (Päpstliches Jahrbuch) mit sämtlichen statistischen Daten der Weltkirche, ihrem Personal und ihren Strukturen sowie der vatikanischen Kurie.

Wie die Nachrichtenagentur APD (Basel) meldet, gibt es auch erstmals weltweit mehr Siebenten-Tags-Adventisten als Juden. Die im 19. Jahrhundert aus der nordamerikanischen Erweckungsbewegung hervorgegangene Freikirche und die Juden feiern gemeinsam den Sabbat (Samstag), als biblischen Ruhetag. Ende 2008 gab es weltweit 16 Millionen erwachsen getaufte Adventisten und 13,3 Millionen Juden.

Nach Angaben der Jewish Agency leben 5,55 Millionen Juden in Israel und 7,76 Millionen in der Diaspora. Zu den Ländern mit dem grössten Anteil an Juden zählen die USA (5,3 Millionen), Frankreich (490.000), Kanada (375.000), Grossbritannien (295.000), Russland (215.000), Argentinien (183.000), Deutschland (120.000), Australien (107.000) und Brasilien (96.000).

APD

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Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 4/2009 ab Seite 03