Globaler Index von Religiosität und Atheismus
Das Marktforschungsinstitut „Gallup International“ hat eine neue Ausgabe der globalen Umfrage zu Religiosität und Atheismus veröffentlicht. Dabei wurden Daten zur Selbsteinschätzung als „religiös“ oder „atheistisch“ erhoben. Die Umfrage wurde in 57 Ländern bei 51927 Personen durchgeführt, wobei pro Nation etwa 1000 Männer und Frauen befragt wurden.
Atheisten sind demnach weltweit gesehen eine kleine Minderheit. Lediglich 13% der befragten bezeichneten sich als Atheisten. Diese wiederum waren vorwiegend in Ostasien konzentriert: 47% der Chinesen und 31% der Japaner bezeichneten sich als Atheisten, während in Westeuropa 14% diese Selbsteinschätzung vertraten. Sich selbst als „religiös“ bezeichneten demgegenüber 59% Prozent der Befragten weltweit. 23% erklärten sich als „nicht religiös“, grenzten sich aber vom Atheismus ab. Unter den Top 10 der „atheistischen“ Nationen liegen gemäß dieser Statistik China, Japan, Tschechien, Frankreich und Südkorea noch vor Deutschland. Die religiös intensivsten Länder sind hingegen Ghana, Nigeria und Armenien. Wenn Säkularisierung Ausdruck von Modernisierung ist, dann können diese Länderlisten als Beleg dafür gelesen werden. Überraschend ist dass unter den Zugehörigen der Religionen der Anteil der nach Selbsteinschätzung „nicht religiösen“ unter den Muslimen größer ist (20%) als unter den Christen (16%). Durch die ethnische Komponente in der Zuordnung zum Judentum muss deren hoher Anteil (54%) hier nicht überraschen.
Seit 2005 ist gemäß dieser Studie der Anteil der Religiösen um 9% zurückgegangen, während der Anteil der Atheisten um 3% zugenommen hat. Die größten Abbrüche in der Religiosität gab es dabei in Vietnam (-23%), der Schweiz (-21%), Frankreich (-21%) und Südafrika (-19%). Deutschland liegt in dieser Liste auf Platz 10 (-9%).