Vatikan stellt klar: Keine Beichte per iPhone

Eine Beichte über das iPhone ist nach den Worten von Vatikansprecher Federico Lombardi nicht möglich. Keine Technologie könne das persönliche Gespräch zwischen dem reuigen Gläubigen und dem Beichtvater ersetzen, sagte Lombardi gegenüber Journalisten in Rom. Für die Absolution sei ein anwesender Priester nötig. Möglich sei jedoch die Vorbereitung auf die Beichte mit digitalen Geräten, erklärte der Vatikansprecher. Entsprechende Programme zur Gewissenserforschung stellten für manche Menschen ein nützliches Hilfsmittel dar. Sie könnten die Funktion übernehmen, die früher gedruckte Texte zur Vorbereitung auf die Beichte erfüllt hätten.

Manche Medienberichte hatten den Eindruck erweckt, man könne mit der Anwendung „Confession: A Roman Catholic App“ per iPhone, iPod Touch und iPad beichten. Die Applikation bietet seit Anfang Februar eine Vorbereitung auf das Sakrament der Buße an. Der Nutzer kann eine persönliche Gewissenserforschung und eine Art Spickzettel speichern, der die begangenen Sünden auflistet. Die Vertraulichkeit soll durch ein Passwort gewährleistet werden.

„Confession: A Roman Catholic App“ ist ein virtueller Beichtstuhl der mittels simpler Display-Berührung aufgesucht werden kann, wenn gerade kein realer in der Nähe ist.

Nach Angaben des Herstellers „Little iApps“ hat Bischof Kevin Rhoades von der Diözese Fort Wayne, im US-Bundesstaat Indiana, das kirchenrechtliche Siegel der Unbedenklichkeit für diesen digitalen Beichtspiegel gegeben. Allerdings mit der Einschränkung, die Applikation nur in Ausnahmefällen zu benutzen. An der Entwicklung der kostenpflichtigen Anwendung seien ein Franziskanerpater und ein Pfarrer beteiligt gewesen.

APD 11.2.2011

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Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 1/2011 ab Seite 20