Streit um Bischofsweihen in China

Um die Weihe neuer Bischöfe ist erneut Streit zwischen China und dem Vatikan aufgetreten. Nach römischer Auffassung dürfen weltliche Autoritäten keinen Einfluss auf die Besetzung von Bischofssitzen haben. China hingegen will es nicht hinnehmen, dass ein „fremder Staat“ diktiert, was auf chinesischem Territorium geschieht. Daher strebt die chinesische Führung eine von Rom unabhängige Nationalkirche an. In der Folge entwickelt sich eine Doppelstruktur: Die sog. „Patriotische Vereinigung“ regiert die staatlich kontrollierte Kirche, daneben gibt es eine mit Rom verbundene Untergrundkirche. Im jüngsten Fall organisierte die Patriotische Vereinigung eine Bischofsweihe für ein Gebiet, in dem bereits ein Bischof (der Untergrundkirche) aktiv ist. Eine solche Weihe ist nach römischem Kirchenrecht unerlaubt, aber dennoch gültig.

HL / Tag des Herrn 35, S.4

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Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 4/2011 ab Seite 21