Versöhnung feierlich
Mit einer Festakademie, einem feierlichen Gottesdienst und einem Empfang wurde am 25. März 2017 in Meißen unter dem Motto „Gemeinsam Christus bezeugen“ an 500 Jahre Reformation erinnert.
Zur Vorgeschichte dieser Veranstaltung gehört ein Briefwechsel zwischen dem EKD-Ratsvorsitzenden Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx. In dessen Folge wurde vereinbart, den Anlass von 500 Jahren Reformation zu nutzen, um in einem Gottesdienst in Hildesheim Buße zu leisten für die Verletzungen, die sich in der Vergangenheit Menschen beider Konfessionen in der Abgrenzung voneinander gegenseitig zugefügt haben. Dieser Akt der Versöhnung – so lautete die Anregung – sollte danach lokal vor Ort ebenfalls begangen und bekräftigt werden. Neben diesen Vorbereitungen von EKD und Deutscher Bischofskonferenz sind in den Gottesdienst auch Elemente aus der Schrift „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ eingeflossen, der vom Lutherischen Weltbund und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen erarbeitet wurde.
Im Rahmen der dem Gottesdienst vorangestellten Festakademie stellte Prof. Dr. Hanna Barbara Gerl-Falkowitz anhand der klassischen Sola-Aussagen der Reformation evangelische und katholische „Denkstile“ einander gegenüber und legte dar, wie diese sich gegenseitig ergänzen. Prof. Dr. Harald Seubert (Basel) ging auf seine Weise dem Verhältnis von Glaube und Vernunft im deutschen Idealismus nach.
Weil der Gottesdienst am Tag der Ankündigung der Geburt des Herrn gefeiert wurde, stand Maria in besonderer Weise im Mittelpunkt der Liturgie. Auch dieser Punkt wäre vor einigen Jahrzehnten nicht mit solcher ökumenischer Selbstverständlichkeit gemeinsam zu feiern gewesen.
Die zahlreichen konfessionsübergreifenden Gespräche auch mit ökumenischen Gästen aus anderen in der ACK Sachsen vertretenen Kirchen gaben dem Ereignis einen guten Ausklang.
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