Vertuschung von sexuellem Missbrauch bei Zeugen Jehovas
Das Fernsehmagazin „Report Mainz“ hat in einer Sendung vom 27.11.2018 davon berichtet, wie innerhalb der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas mit Fällen von sexuellem Missbrauch umgegangen wird.
Dass solche Fälle geschehen, ist schlimm genug. Davon kann sich keine Gruppe und Organisation vollkommen freisprechen. Umso wichtiger ist es daher, wie damit umgegangen wird, welche Möglichkeiten Opfer haben, auf die Verbrechen hinzuweisen und wie durch die Organisation weitere Opfer verhindert werden.
Naturgemäß finden solche Taten nicht in einer größeren Öffentlichkeit statt. Die internen Richtlinien verlangen aber, dass zwei Augenzeugen die Vorwürfe bestätigen. Die Opfer müssen vor einem Kommitte aus lauter Männern, zu dem auch der Beschuldigte gehören kann, detailliert den Missbrauch schildern. Bestreitet dieser die Tat, gilt es als Verleumdung, wenn das Opfer weiter davon berichtet und keine Zeugen beibringen kann. Das Magazin berichtet von einem Fall, in dem der Täter geständig war, aber als einzige Strafe auferlegt bekam, in der Gemeindeversammlung sich nicht mehr zu Wort melden zu dürfen – keine Anklage, kein Gerichtsverfahren. Diese Struktur schützt die Täter und erzeugt neue Opfer.
Der Beitrag ist über die ARD-Mediathek abzurufen.