Russland verbietet Jehovas Zeugen
Die Religionsgemeinschaft von Jehovas Zeugen ist in Russland verboten worden. Das Oberste Gericht Russlands hat die Beschlagnahmung des Besitzes angeordnet. Das russische Justizministerium hatte gefordert, die Gemeinschaft als „extremistische Organisation“ zu verbieten, weil sie „eine Gefahr für die Rechte der Bürger, die öffentliche Ordnung und die öffentliche Sicherheit“ darstelle. Das Verbot von Bluttransfusionen sei ein Verstoß gegen Menschenrechte, erklärte eine Vertreterin des Ministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax.
In Russland gehören ca. 170 000 Mitglieder in 395 Zentren zu Jehovas Zeugen. Die Religionsgemeinschaft kündigte an, vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg gegen das Verbot vorzugehen.
Kritik an Lehrinhalten und Umgangsweisen von Jehovas Zeugen ist durchaus angebracht und notwendig. Ein Verbot wie in Russland schießt aber weit über das Ziel hinaus und lässt sich aus dem Verhalten der Mitglieder nicht rechtfertigen. Es verrät mehr über den maroden Zustand der russischen Demokratie, als über die Handlungen von Jehovas Zeugen.